„Eine seltene Sache“ ist diese Oper von Vicente Martín y Soler heute tatsächlich auf deutschen Bühnen. Sie galt allerdings als Erfolgswerk der Wiener Klassik und verdrängte nach ihrer Uraufführung im Jahr 1786 Mozarts „Hochzeit des Figaro“ vom Spielplan des Burgtheaters. Der Intendant des Meininger Staatstheaters, Jens Neundorff von Enzberg, hatte das Werk bereits in seiner Regensburger Zeit ins Programm genommen und dies in Meiningen wiederholt. Im Mittelpunkt stehen die beiden jungen Frauen Lilla und Ghita, die ihren Verlobten treu bleiben und alle sonstigen Verehrer abblitzen lassen: ein harmloser, aber unterhaltsamer Stoff. Es geht sehr bunt zu auf der Bühne. Der eigentliche Coup der Ausgrabungsinszenierung von Regisseur Andreas Baesler sei die Ausstattung, so die Deutsche Bühne. „Die stammt nämlich von Markus Lüpertz und erweist sich nicht nur als eigenständiges, sozusagen dreidimensionales Kunstwerk des Malerfürsten.“ „Neben der Musik sind natürlich die Bühne und Kostüme von Lüpertz die Stars des Abends“, findet auch die neue musikzeitung, die auch schreibt, das Werk werde „von Chin-Chao Lin und der lustvoll aufspielenden Hofkapelle durchweg animierend auf Händen getragen“. Klassikinfo schließlich kommentiert: „Regisseur Andreas Baesler gelingt es, die beiden weiblichen Hauptfiguren Lilla und Ghita mit jeder Menge Spielwitz auszustatten.“ Das Foto (Christina Iberl) zeigt Mitglieder des Ensembles.