"Tristan und Isolde" in Meiningen

Regisseurin Verena Stoiber ist nicht die erste, die ein (Doppel)bett zum wesentlichen Ausstattungsmerkmal einer Oper kürt. In Meiningen wird daraus u.a. ein Kahn, ein Altar oder eine Kutsche. An der Inszenierung des „Tristan“ in Meiningen gibt es durchaus Kritik. Die neue musikzeitung (nmz) lobt immerhin den geschickten Einsatz von Videotechnik, schreibt aber auch, dieser „Tristan“ offenbare „das grundsätzliche Dilemma der rationalen Gegenwart im Umgang mit Wagners skeptischem Liebesmysterium“. O-Ton lobt ebenfalls die Videoprojektionen, die Emotionen weckten, die bei einer konventionellen Erzählung der „Handlung in drei Aufzügen“ in solcher Intensität nur sehr selten zu erleben seien. Musikalisch ist der Abend ein großer Erfolg. „Diese Vertrautheit mit dem Nonplusultra-Werk merkt man vor allem der Hofkapelle an. Die punktet unter ihrem charismatischen Generalmusikdirektor Killian Farrell mit Präzision und innerer Spannung, großen Bögen und den verwobenen Leitmotiven in der unendlichen Melodie“, berichtet die Thüringer Allgemeine. Noch einmal die nmz: „Eine Produktion von 'Tristan und Isolde' mit dieser hohen musikalischen Qualität und einer Besetzung nur aus dem eigenen Ensemble ist ein durchschlagskräftiger Leistungsbeweis.“ Und das online musikmagazin schreibt: „Der Herrenchor bleibt unsichtbar, klingt aber prächtig (Einstudierung: Roman David Rothenaicher).“ Das Foto (Christina Iberl) zeigt Lena Kutzner als Isolde und  Marco Jentzsch als Tristan.

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