Eine „klassische Inszenierung“ hatte Regisseur Jean-Claude Berutti vor der Premiere von Puccinis beliebter und viel gespielter Oper versprochen. Und er zeigte ein farbenfrohes Bühnenbild mit Projektionen der Hauptspielorte an der Rückwand der Bühne. „Unter dem Mantel der spannungsgeladenen Handlung thematisierten die Autoren eine nach wie vor aktuelle Fragestellung: Kann Kunst unpolitisch sein? Ist es möglich, Kunst und die sie umgebende gesellschaftliche Realität zu trennen?“, fragt das Theater Trier in seiner Ankündigung der Premiere. Der Maler Mario Cavaradossi jedenfalls trennt nicht, versteckt den entflohenen Angelotti, wird dafür vom bösartigen Polizeichef Scarpia verfolgt, gefangen und dann auch gefoltert. Cavaradossis Geliebte Tosca, auf die Scarpia selbst scharf ist, muss zuschauen und verrät des Malers Geheimnis. Die Oper geht, das wissen wir, schlecht aus. In Trier wird die Vorstellung aber umjubelt. „Jeder, der auf der Bühne steht, singt seine Rolle nicht nur, sondern verkörpert sie mit Leib und Seele. Das in Verbindung mit Puccinis eindringlicher Musik und den großartigen Stimme (…) macht die Oper zu einem Stück, das man gesehen haben muss“, schreibt der Trierische Volksfreund. Und bei lokalo.de ist zu lesen: „Wie stets wird die Leistung der Sänger natürlich vom Philharmonischen Orchester der Stadt Trier getragen, das unter der Leitung von Generalmusikdirektor Jochem Hochstenbach das rast- und atemlose Vorwärtsdrängen der Partitur zugleich mit Präzision und Einfühlungsvermögen zum Leben erweckt.“ Foto: Martin Kaufhold