Theatermensch durch und durch: Hans Neuenfels ist gestorben

Hans Neuenfels, Theater- und Opernregisseur und Intendant, ist tot. Er starb im Alter von 80 Jahren an seinem Wohnort Berlin. Nach seinem Schauspiel- und Regiestudium in Wien setzte er seine Studien an der Universität der Künste in Essen fort und begann Mitte der 1960er-Jahre mit eigenen Inszenierungen, zunächst in Wien, bald darauf in Trier, Krefeld und Heidelberg. 1972 wechselte er nach Frankfurt, wo er zahlreiche Theaterstücke inszenierter. 1974 folgte seine erste Opernregie mit dem „Troubadour“ in Nürnberg. Später arbeitete er unter anderem an der Wiener Staatsoper, bei den Salzburger Festspielen oder an der Bayerischen Staatsoper. Neuenfels war so etwas wie ein „enfant terrible“ des Theaters, viele seiner Inszenierungen erregten großes Aufsehen oder galten gar als Skandal. Sein „Idomeneo“ an der Deutschen Oper Berlin wurde nach Warnungen durch das LKA zunächst abgesetzt. Dreimal wurde er von Opernkritikern zum „Regisseur des Jahres“ gewählt. Von 1986 bis 1990 war Neuenfels Intendant des Theaters der Freien Volksbühne in Berlin. 2010 wurde er als „Lohengrin“-Regisseur bei den Bayreuther Festspielen engagiert. 2016 wurde er mit dem Theaterpreis „Der Faust“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Auch als Schriftsteller und Filmemacher war Neuenfels aktiv. Eine ausführliche Würdigung des Theatermenschen lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Zeitschrift „Oper & Tanz“. Foto: Monika Rittershaus