Theater Trier: Generalmusikdirektor Victor Puhl soll bleiben

Nach wochenlangen, auch in der Öffentlichkeit ausgetragenen Auseinandersetzungen um die Besetzung des Chefdirigentenpostens am Theater Trier ist nun eine Entscheidung gefallen. Der Vertrag des derzeitigen GMD, Victor Puhl, läuft Ende der Spielzeit aus. Triers neuer Intendant, Karl M. Sibelius, hatte lange Zeit auf eine Neu-Ausschreibung und eine Veränderung der Strukturen gepocht: Aus dem GMD sollte ein Chefdirigent werden, der – wie alle anderen Spartenleiter des Theaters – dem Intendanten unterstellt ist. Da der Intendant allein verantwortlich auch für den Etat des Hauses sei, sollte diese Veränderung für klare Strukturen innerhalb des Theaters sorgen. Derzeit steht eine Umwandlung des Hauses in eine Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) an. Die Stadt Trier unterstützte Sibelius in seinen Plänen – nicht aber das Orchester, das sich in einem offenen Brief bereits vor der Spielzeitpause für den Verbleib Puhls ausgesprochen hatte. Kirchenmusiker der Stadt zogen in einem weiteren offenen Brief im September nach: Victor Puhl besitzt in Triers Musikszene offenbar einen guten Ruf und hat mit seinen Konzerten in den vergangenen Jahren für gute Auslastungszahlen gesorgt. Nun hat Sibelius eingelenkt und vorgeschlagen, das Bewerbungsverfahren um den Posten des Chefdirigenten einzustellen sowie Puhls Vertrag um zwei Jahre zu verlängern. Als „Kapitulation des Intendanten“ bezeichnet der „Trierer Volksfreund“ diese Aktion. Der Trierer Kulturdezernent Thomas Egger hat dem Vorschlag entsprochen und gleichzeitig eine neue Satzung für die AöR angekündigt. Darin soll dem Orchester ein Vorschlagsrecht bei der Besetzung der GMD-Stelle eingeräumt werden.