TANZPAKT Stadt-Land-Bund fördert 10 Projekte mit 1,9 Millionen Euro

(PM) TANZPAKT Stadt-Land-Bund ist eine gemeinsame Initiative von Kommunen, Bundesländern und dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Ziel ist es, die Kunstform Tanz in ihrer künstlerischen wie strukturellen Exzellenz nachhaltig zu stärken. Seit 2017 hat TANZPAKT Stadt-Land-Bund 28 Künstler*innen, Ensembles, Produktionshäuser und Netzwerke darin unterstützt, langfristige Kooperationen zu begründen und innovative Entwicklungsstrategien zu realisieren. Seit dem Start von TANZPAKT Stadt-Land-Bund sind bundesweit weit über 100 Projekte konzipiert und beantragt worden, die den Tanz in Städten, Ländern, Regionen und zum Teil bundesländerübergreifend strukturell entwickeln. 

In der Jurysitzung zur vierten Antragsrunde wurden 10 Projekte zur Förderung ausgewählt. Im Rahmen von TANZPAKT Stadt-Land-Bund werden die mehrjährigen Vorhaben mit rund 1,9 Millionen Euro gefördert. Die beteiligten neun Kommunen, neun Bundesländer und weiteren Förderer stellen Mittel in Höhe von bis zu 2,6 Mio. € bereit.

Das Antragsvolumen der vierten Förderrunde betrug knapp 11 Millionen Euro bei Projektgesamtkosten von mehr als 26,8 Millionen Euro.

Statements

Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Wolfram Weimer, begrüßt die Verstetigung des Förderprogramms:
„TANZPAKT Stadt-Land-Bund steht für Exzellenz und Vielfalt im zeitgenössischen Tanz – bundesweit und auch abseits der Metropolen. Das Programm zeigt mustergültig, wie Bund, Länder und Kommunen gemeinsam kulturelle Spitzenförderung gestalten können. Es freut mich sehr, dass wir diese Erfolgsgeschichte mit der vierten Förderrunde fortschreiben und damit eine Kunstform stärken, die Menschen über alle Grenzen hinweg bewegt und verbindet.“

Barbara Klepsch, Präsidentin der Kulturministerkonferenz der Länder (Kultur-MK) und Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus, betont die Relevanz von TANZPAKT Stadt-Land-Bund:

„Das Förderprogramm TANZPAKT Stadt-Land-Bund ist ein wichtiger Baustein, um die Tanzszene des Landes weiterzuentwickeln und zu erhalten. Ich freue mich, dass diese vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen fortgesetzt wird und Künstlerinnen und Künstler sowie Kollektive unterstützt werden können. Ich gratuliere allen geförderten Initiativen herzlich und wünsche gutes Gelingen in der Umsetzung und Durchführung der Projekte. Die Kultur-KMK schätzt TANZPAKT Stadt-Land-Bund als wertvollen Gewinn für Kultur und Gesellschaft.“

Dr. Skadi Jennicke, Kulturbürgermeisterin der Stadt Leipzig und Vorsitzende des Kulturausschusses des Deutschen Städtetags, hebt die Rolle der Städte und die Bedeutung des Tanzes in den Kommunen hervor:
„Der TANZPAKT setzt einen starken kulturpolitischen Impuls: Er gibt Ensembles und Projekten Planungssicherheit über mehrere Jahre und schafft damit Freiraum für künstlerische Entwicklung. Besonders in den Bereichen Innovation, Teilhabe und Vernetzung ist das Programm eine echte Erfolgsgeschichte. Zugleich verdient das hohe Engagement der Kommunen große Anerkennung – sie ermöglichen trotz finanzieller Kürzungen die Ko-Finanzierung und stärken damit den Tanz als bedeutende Ausdrucksform unserer Gesellschaft.“

Jury

Der Jury gehören Angela Alves, Carmen Kovacs, Sebastian Matthias und Katharina von Wilcke an. Sie entschieden über 41 eingereichte Projekte aus 12 Bundesländern und 22 Kommunen, darunter 17 Anträge auf Weiterentwicklung bereits geförderter Vorhaben und 24 Anträge auf Neuvorhaben.

Die Vielfalt der Profile der Antragsteller*innen zeigt die Flexibilität des Programms, die es zulässt, nachhaltige Maßnahmen und Strukturen für die deutsche Tanzlandschaft zu entwickeln. Hierzu stellen die Jurymitglieder fest:

„Das breite Spektrum der 41 eingereichten Anträge aus 12 Bundesländern spiegelt die äußerst differenzierte und wachsende Tanzlandschaft in Deutschland wider. Die Relevanz einer kontinuierlichen Strukturförderung wird vor allem in den bereits von TANZPAKT Stadt-Land-Bund finanzierten Projekten deutlich: in nur wenigen Jahren wurden nicht nur neue Räume, Arbeitsfelder, Produktionen, Austausch- und Vermittlungsformate etc. geschaffen, sondern auch der Abbau von Barrieren sowie eine überregionale Vernetzung und Sichtbarkeit für den Tanz erreicht. Ebenso zeugen die zum ersten Mal eingereichten Vorhaben von einer hohen künstlerischen Qualität und einem großen Engagement der Akteur*innen dieser in alle gesellschaftlichen Bereiche hineinwirkenden Kunstform.

Aufgrund des auf 1,9 Millionen Euro begrenzten Förderbudgets standen wir als Jury vor der schwierigen Aufgabe, sowohl die notwendige Weiterentwicklung und Stabilisierung bereits geschaffener Strukturen, neue Modellvorhaben als auch die Verteilung der Mittel auf unterschiedliche Bundesländer bei der Auswahl zu berücksichtigen. Aus der Vielzahl insgesamt sehr hochwertiger und innovativer Anträge überzeugten schließlich zehn Projekte, von denen wir uns in der derzeit politisch angespannten Lage eine besonders nachhaltige Breitenwirkung erhoffen. In den ausgewählten Vorhaben sehen wir ein starkes Signal für gesellschaftlichen Zusammenhalt, künstlerische Verantwortung und eine strukturelle Stärkung des Tanzes über urbane Gebiete und Ballungszentren hinaus.“

Geförderte Projekte:

Projekt: „Offensive Tanz für junges Publikum“
Antragsteller: OfTa Offensive Tanz Berlin gUG
Kofinanziert von: Land Berlin

In ihrer dritten Förderphase wird die Offensive Tanz das bisher Erreichte konsolidieren und die Verstetigung ihrer Arbeit als „Fachstelle Junger Tanz Berlin“ vorbereiten. Die bestehenden Aktionsfelder werden weiterentwickelt und inhaltlich vertieft: So ist im Bereich künstlerische Recherche, Forschung, Diskurs und Fortbildung unter anderem in Kooperation mit dem FELD Theater eine Pilotresidenz mit intergenerationalem Ansatz geplant, die sich zugleich an sehr junge und an sehr alte Menschen richtet. Im Bereich Aus- und Weiterbildung werden neue Werkstattmodule für Tanzschaffende, Multiplikator*innen, Vermittler*innen sowie für junge Tanzwissenschaftler*innen implementiert. Mit einer neu geschaffenen Leitungsposition für Partizipation und Outreach soll den Herausforderungen in diesem Bereich künftig noch gezielter begegnet werden.

Darüber hinaus entstehen im Förderzeitraum drei Neuproduktionen, die mit insgesamt 24 Aufführungen rund 2.500 Zuschauende erreichen und damit den zeitgenössischen Tanz für junges Publikum weiter in der Berliner Kulturlandschaft verankern.

Projekt: „MAKING A DIFFERENCE - Sichtbarkeit und Nachhaltigkeit für die crip Tanzszene“
Antragsteller: Uferstudios GmbH, Berlin
Kofinanziert von: Land Berlin, Kampnagel Hamburg, Theater Rampe, Tanzhaus nrw,  Theaterformen/ Real Dance, HAU Hebbel am Ufer/ Tanz im August, Radialsystem, Tanzfabrik Berlin u.a.

Seit 2018 arbeitet das Berliner Netzwerk Making a Difference daran, Leerstellen in Ausbildung, Förderung und künstlerischer Entfaltung für behinderte, Taube und chronisch kranke Künstler*innen zu schließen. In der neuen Projektphase erweitern HAU Hebbel am Ufer/ Tanz im August und Radialsystem das Netzwerk als neue Partner. Zudem wird eine Zusammenarbeit mit fünf weiteren Bundesländern etabliert, mit dem Ziel, die in Berlin entwickelten Ansätze bundesweit zugänglich zu machen. Mit Kooperationspartnern, deren Programme bereits inklusive Tanzpraxen beinhalten, werden gemeinsame Standards für den Barriereabbau in Produktions- und Präsentationsprozessen sowie nachhaltige und vielseitige Perspektiven für künstlerisches Arbeiten etabliert. Residenzen, Ko-Produktionen, Gastspiele und Wissenstransfer gehen mit Sensibilisierungs- und Vermittlungsformaten sowie Peer-to-Peer-Empowerment einher. Making a Difference widmet sich so dem Bedarf nach dauerhafter struktureller Veränderung und stärkt die Sichtbarkeit einer wachsenden Community.

Projekt: „tanz.nord“
Antragsteller: Theaterwerkstatt Pilkentafel gGmbH, Flensburg
Kofinanziert von: Land Hamburg, Land Schleswig-Holstein, Stadt Bad Oldesloe, Stadt Neumünster, Stadt Flensburg, Kreis Stormarn, Brunswiker Stiftung

Von 2021 bis 2025 hat tanz.nord erste Strukturen für den Tanz in Schleswig-Holstein aufgebaut. In der kommenden Förderperiode steht nun die Stabilisierung und Weiterentwicklung dieser Grundlagen im Mittelpunkt. Der Fokus liegt dabei auf dem regionalen Touring von Gastspielen aus Schleswig-Holstein und Hamburg sowie auf der Stärkung der für den Tanz gewonnenen Veranstaltungsorte, um Sichtbarkeit, Publikumsbindung und -gewinnung weiter auszubauen. Zentrale Ankerpunkte des Tourings sind die drei Städte Bad Oldesloe, Flensburg und Neumünster, die sich erstmals auch auf kommunaler Ebene finanziell am Projekt beteiligen. Bestehende Kooperationen in ländlichen Regionen und kleineren Städten Schleswig-Holsteins werden fortgeführt. Ein neues Format zur gezielten Gewinnung eines jungen Publikums verbindet Gastspielbesuche von Schüler*innen mit Tanzvermittlung direkt an den Schulen. Zudem wird ein neues Coachingformat in Form von dreitägigen Kurzresidenzen realisiert. Hier arbeitet jeweils ein*e Nachwuchskünstler*in aus Schleswig-Holstein oder Hamburg im Tandem mit einem*er erfahrenen Akteur*in aus dem Tanz zusammen.

Projekt: „MV TANZT AN“

Antragsteller: Tanzregion Mecklenburg-Vorpommern e. V., Stralsund

Kofinanziert von: Land Mecklenburg-Vorpommern, Stadt Greifswald, Ostdeutsche Sparkassenstiftung

Als eines der ersten im Rahmen von TANZPAKT Stadt-Land-Bund geförderten Projekte setzt „MV TANZT AN“ seit 2018 Impulse für eine lebendige, inklusive und innovative Tanzlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern. In Zukunft werden mit dem Format „Tanz von Anfang an!“ bereits Kinder im Kita-Alter für Bewegung und Kreativität begeistert. Jährlich entsteht eine Produktion für Kindertagesstätten, die unter anderem für Spielplätze adaptiert wird. Die Proben finden partizipativ in den Bewegungsräumen der kooperierenden Einrichtungen statt. Geplant sind jährlich 25 Aufführungen, begleitet von Workshops und spielerischen Angeboten für Familien und Kita-Gruppen. Darüber hinaus sollen Künstler*innen-Gruppen, die im Rahmen von Residenzen auf Schloss Bröllin produzieren, Auftrittsmöglichkeiten und Sichtbarkeit im Land erhalten – durch Präsentationen, Tourneen, Kooperationen mit neuen Partnern und die Einbindung in das Festival Tanzfusionen. Neue Kooperationen mit Partnern und Spielorten in sechs Landkreisen schaffen ein Netzwerk, das „MV TANZT AN“ im ländlichen Raum stärkt und lokale Tanzschaffende miteinander in Austausch bringt.

Projekt: „MAI:COMPANY - eine künstlerische Praxis der Ausdehnung“
Antragstellerin: Patricia Carolin Mai, Hamburg
Kofinanziert von: Land Hamburg, Claussen-Simon Stiftung

Die MAI:COMPANY unter der Leitung der Hamburger Choreografin Patricia Carolin Mai ist ein Modellprojekt an der Schnittstelle von künstlerischer Praxis, Vermittlung und Safe Space. Als intergenerationelle und diverse Tanzcompany bringt sie Menschen ohne professionelle Tanzerfahrung zusammen und nutzt choreografische Prozesse als Werkzeug für Kommunikation, Wissensaustausch und kollektive Erfahrung. Zwischen Tanz und kultureller Bildung verortet, entstehen Bühnenstücke und Open Labs, die gesellschaftliche Fragen und Formen gemeinschaftlichen Handelns thematisieren. Ziel ist es, eine offene, sich verankernde Company zu etablieren und einen Raum für künstlerisch wie gesellschaftlich motivierte Interaktion zu schaffen. Die MAI:COMPANY steht für einen erweiterten Company-Begriff und versteht sich als Ort gegenseitigen Austauschs, in dem über 100 Teilnehmer*innen nicht primär ein Ensemble bilden, sondern Teil eines fortlaufenden Labors für Gruppenprozesse und demokratische Praktiken sind. Die TANZPAKT-Förderung soll die nachhaltige Konsolidierung und neue Kooperationen auf lokaler und bundesweiter Ebene ermöglichen.

Projekt: „Konzept: zusammen suchen“
Antragsteller: Billinger & Schulz GbR, Düsseldorf/ Frankfurt a. M.
Kofinanziert von: Land Nordrhein-Westfalen, Stadt Frankfurt a. M.

Mit „Konzept: zusammen suchen“ entwickelt das Kollektiv Billinger & Schulz ein Modell, in dem künstlerische Forschung eigenständige, gemeinschaftliche Praxis wird. Herzstück des von TANZPAKT geförderten Projekts ist die Winter Academy, ein zweiwöchiges Labor für 24 Teilnehmende aus Tanz und anderen Künsten, das Fragestellungen zu Choreografie, Interdisziplinarität und Körper-Digitalität erforscht. Ergänzend bietet die Summer Academy einwöchige Mentoring-Programme mit dramaturgischem Coaching, ästhetischen Experimenten und Beratung zu Projektentwicklung, Sichtbarkeit und Institutionen. Das peer-orientierte, niedrigschwellige Format unterstützt junge Absolvent*innen beim Übergang in den Beruf. Die Akademien sind in Partnerstrukturen wie FFT Düsseldorf, Produktionshaus NAXOS, Kunsthalle Düsseldorf, Z – Zentrum für Proben und Forschung und Burg Hülshoff eingebettet. Das Projekt reagiert auf einen realen Bedarf und verfolgt das Ziel, ein nachhaltiges Netzwerk zu etablieren, das Forschung, Austausch und Nachwuchsförderung in Nordrhein-Westfalen und Hessen langfristig verankert und somit die lokalen und regionalen Szenen nachhaltig stärkt.

Projekt: „Bewegungsraum.Erfurt - Zentrum für Zeitgenössischen Tanz“
Antragsteller: Tanztheater Erfurt e. V.
Kofinanziert von: Land Thüringen, Theater Erfurt

Gefördert von TANZPAKT leistet das Tanztheater Erfurt seit 2018 einen wichtigen Beitrag zur Stärkung und langfristigen Verankerung des zeitgenössischen Tanzes in Thüringen.

Mit dem „Bewegungsraum.Erfurt“ entsteht im KulturQuartier Schauspielhaus nun ein neues Zentrum für Tanz, das an die Historie des Ortes anknüpft: 1946-49 beherbergte das Gebäude das erste deutsche Tanztheater. Das sanierte Schauspielhaus wird zu einem multifunktionalen Kulturstandort, an dem das Tanztheater Erfurt kontinuierlich auf professionellem Niveau produziert, präsentiert und vermittelt. Ein Residenzprogramm schafft die Grundlage für künstlerische Innovation, Recherche und überregionale Vernetzung. In Kooperation mit der Universität Erfurt wird ein Austauschformat für junge Tanz- und Performance-Studierende aufgebaut, das praxisnahes Arbeiten mit erfahrenen Dozent*innen ermöglicht. Darüber hinaus wird die erfolgreiche Kooperation mit dem Theater Erfurt fortgesetzt: Geplant ist die Entwicklung und Realisierung einer gemeinsamen Produktion pro Jahr, bei der beide Institutionen gleichberechtigt interdisziplinäre Impulse setzen und neue Publikumsformate erproben.

Projekt: „Tanznetz Niedersachsen - Damit Freier Tanz sichtbar bleibt und wächst...“
Antragsteller: Tanznetz Niedersachsen e. V. (in Gründung), Braunschweig
Kofinanziert von: Land Niedersachsen, Stadt Braunschweig, Stadt Hannover, Stiftung Niedersachsen

Im Fokus des geförderten Konzepts stehen der Aufbau und die Vernetzung von Strukturen für die Freie Tanzszene in Niedersachsen. Dafür schließen sich LaFT – Landesverband Freie Darstellende Künste Niedersachsen, Tanzpunkt Hannover und TANZKOOP im Tanznetz Niedersachsen zusammen und gründen einen Verein, der als demokratische Plattform weitere Akteur:innen zur Mitgestaltung einlädt. Ziel ist eine kollegiale Interessensvertretung, die die Freie Tanzszene im Flächenland stärkt und einer Vereinzelung entgegenwirkt. Das Projekt reagiert direkt auf die Bedarfe der Tanzschaffenden: regelmäßige Profitrainings, Workshops, Residenzen, Vermittlung zu Spielstätten, Beratung, kulturpolitische Repräsentation, Austausch- und Vernetzungstreffen sowie (kostenfreier) Zugang zu Proberäumen und Produktionsstrukturen. Ausgehend von Braunschweig und Hannover bündelt das Tanznetz Niedersachsen Ressourcen über gemeinsame Projektleitung, Finanzwesen und Öffentlichkeitsarbeit, stärkt Produktionsstrukturen nachhaltig und erhöht die Sichtbarkeit von Tanz und Tanzschaffenden in Niedersachsen.

Projekt: „Stärkung der zeitgenössischen Tanzszene durch journalistische Nachwuchsförderung“
Antragsteller: Nina Hümpel-Borchert & Florian Borchert GbR tanznetz, München-Pullach
Kofinanziert von: Land Bayern, Stadt München, Think Big Festival München, EveryBody Festival Nürnberg

Mit ihrer geförderten Maßnahme wollen Nina Hümpel-Borchert und Florian Borchert die zeitgenössische Tanzszene stärken, indem sie tanzjournalistischen Nachwuchs unterstützen und ihm gleichzeitig die Möglichkeit geben, praxisnah Erfahrungen zu sammeln und regional, national sowie international sichtbar zu werden. Dafür entsteht gemeinsam mit den digitalen Medien tanznetz und Access to Dance, dem Studiengang Kulturjournalismus an der HMT München, der Tanzwissenschaft an der LMU München und zahlreichen bayerischen Tanzfestivals ein übergreifendes Netzwerk zur Stärkung und Neuerfindung des Tanzjournalismus. Über drei Jahre können Studierende auf neun Festivals verschiedene journalistische Formate erproben, unterstützt von erfahrenen Journalist*innen, Redakteur*innen und digitalen Expert*innen. Die Ergebnisse werden sowohl im bayerischen Tanzportal Access to Dance als auch auf tanznetz.de veröffentlicht. Abschließend erfolgt im Austausch mit Initiativen aus Berlin, Nordrhein-Westfalen und München eine Evaluierung, die Erkenntnisse zur Nachwuchsqualifizierung zusammenführt und Empfehlungen zur Erhöhung der Sichtbarkeit regionaler journalistischer Projekte formuliert.

Projekt: „TANZ I MODERNE I TANZ Choreographisches Zentrum Chemnitz“
Antragsteller: TANZ I MODERNE I TANZ e. V., Chemnitz
Kofinanziert von: Land Sachsen, Stadt Chemnitz, Sparkasse Chemnitz, Stiftung TANZ - Transition Zentrum Deutschland

Mit der Unterstützung von TANZPAKT wird ab 2026 in Chemnitz im Europark Alt-Chemnitz ein Haus für zeitgenössischen und urbanen Tanz entstehen – sowohl für professionelle Künstler*innen als auch für die breite Öffentlichkeit. Das T|M|T – Choreographische Zentrum wird ein Ort der Bewegung, Begegnung und regionalen wie nationalen Strahlkraft. Es bündelt Residenzen, Recherche- und Vernetzungsprojekte sowie Kooperationen mit der Palucca Hochschule, der TU Chemnitz und Weiterbildungen für Pädagog*innen. Innerhalb des Förderzeitraums sind sieben Residenzen für jeweils vier Tanzschaffende geplant, die bundesweit ausgeschrieben und im Festival T|M|T präsentiert werden. Parallel entsteht ein breites Angebot für alle Altersgruppen, von frühkindlicher Förderung über Community Dance-Kurse bis hin zur SilberTANZbühne für Senior*innen und zur Tanztherapie für Menschen mit Demenz oder Parkinson. Darüber hinaus wird ein Leistungszentrum Breaking in Kooperation mit The Saxonz und anderen lokalen Partnern im Bereich Urban Dance aufgebaut, um junge Talente für nationale Wettbewerbe und Olympia vorzubereiten und Brücken zum zeitgenössischen Tanz zu schlagen.

Trägerschaft

Das Förderprogramm wird in kooperativer Trägerschaft vom Dachverband Tanz Deutschland (Träger Kulturpolitischer Dialog) und dem Bureau Ritter (Träger Förderfonds) realisiert.

www.tanzpakt.de

Foto: René Löffler/Tanzpakt