"Tannhäuser" in Wuppertal

„Tannhäuser“ im Club-Ambiente mit leicht bekleideten Damen und schummerigem Licht. „Club Venus“ zeigt die eine Seite des Tannhäuser, „hingerissen zwischen caritas und cupiditas“, so das Programmheft der Oper Wuppertal, wo Richard Wagners Oper jetzt Premiere hatte. Der Kiez feiert, und Elisabeth, Gegenpart zu Venus, wartet auf Tannhäuser auf einem Fest, das unter dem Slogan „Birlikte #Zusammenstehen“ steht – Hinweis auf die Explosion einer Nagelbombe in der Kölner Keupstraße im Rahmen der NSU-Morde. An aktuellen Anspielungen fehlt es also nicht in der Inszenierung von Nuran David Calis. Drei Live-Kameras stehen auf der Bühne, die dem Publikum verschiedene Einsichten in das Geschehen vermitteln „dabei eine Gleichzeitigkeit von Konstellationen ermöglichen, die vielleicht in die Erkenntnis münden, dass die Milde der Vergebung, die aus der göttlichen Polyvision resultiert (…), auch uns Menschen gut zu Gesicht stünde“, so der Programmhefttext. „Es lohnt sich, diese schlüssige Sichtweise im Wuppertaler Opernhaus mitzuerleben. Denn kein Detail im Original wird außer Acht gelassen und vollumfänglich ins digitale 20. Jahrhundert transportiert“, urteilt O-Ton. „Ein ums andere Mal verzaubert der gewaltige Orchesterklang und die Instrumental-Soli ebenso wie das Ensemble auf der Bühne“, schwärmt die Deutsche Bühne. Und die Westdeutsche Zeitung bilanziert: „Ein Opernfest und ein gelungener Einstand von Generalmusikdirektor Patrick Hahn am Dirigentenpult im Orchestergraben in Wuppertal“. Das Foto (Bettina Stöße) zeigt Julie Adams, Norbert Ernst, Timothy Edlin, Mark Bowman-Hester, Guido Jentjens, Simon Stricker, den Opernchor, Extrachor, den Jugendchor und den Kinderchor Wuppertaler Bühnen sowie die Statisterie.

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