Hermann Hesses „Steppenwolf“ ist unzweifelhaft ein Werk der Weltliteratur. Nicht zuletzt wegen dieses Buches erhielt Hesse den Literaturnobelpreis – und viele junge Generationen hat das Buch bei der ersten Lektüre aufgewühlt. Die Zerrissenheit des Protagonisten zwischen Bürgerlichkeit und „wildem Leben“ hinterließ tiefen Eindruck. Viktor Åslund (Musik) und Rainer Lewandowski (Libretto) machten aus dem Stoff eine Oper, die 2016 in Würzburg uraufgeführt wurde. Für die Zweitaufführung am Volkstheater Rostock hat der Komponist noch einmal überarbeitet. Parallel zur Premiere kam Elke Heidenreich für eine Lesung nach Rostock, nicht zuletzt, um über die Aktualität des Romans zu sprechen. Regie führte Vera Nemirova, gebürtige Rostockerin, die – wie so viele – persönliche Erinnerungen an die Lektüre im jugendlichen Alter hat. Die Hauptfigur gibt es auf der Rostocker Bühne gleich dreifach: ein Sänger, ein Tänzer und ein Schauspieler teilen sich diese Figur. Zehn Tänzerinnen und Tänzer sind auch zu sehen – in der Mitte steht ein schwarzer Kasten, der mehrfach „umgenutzt“ wird. Nicht alles an dem Werk gefällt dem Kritiker der Deutschen Bühne. Aber: „Die Verve und auch die künstlerische Qualität, mit der das riesige Ensemble unter der musikalischen Leitung von Eduardo Browne Salinas und in der Regie von Vera Nemirova Åslunds Opernbrocken auf die Bühne wuchtet, die musste jeden beeindrucken, der’s erlebt hat.“ Das Foto (Thomas Ulrich) zeigt Grzegorz Sobcak und Ensemble.