Statement der Künstler:innengewerkschaften VdO, BFFS und GDBA

Das sogenannte „Geheimtreffen” führender AfD-Politiker*innen mit Mitgliedern der Werteunion, Unternehmer*innen und Neonazis in Potsdam hat uns, die Schwestergewerkschaften BFFS, GDBA und VdO zutiefst erschüttert. Dank der mutigen Aufklärungsarbeit der Journalist*innen vom Medien-Netzwerks „correctiv“ wissen wir, dass dort über Vertreibungspläne beraten wurde. Unter dem Tarnwort „Remigration“ haben die Anwesenden über Deportation und ethnische wie kulturelle Gleichschaltung unserer Gesellschaft diskutiert. Die Rede ist von Asylbewerber*innen, Bürger*innen mit Bleiberecht – und nicht assimilierten Staatsbürger*innen, also auch Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Diese Pläne betreffen Millionen von Menschen und so auch zahlreiche Kolleg*innen von den deutschen Bühnen und so auch viele unsere Mitglieder.

Aus unserer Geschichte wissen wir, wohin menschenverachtende Fantasien und Rassismus führen. Als Bühnengewerkschaften stehen wir in der Verantwortung und senden ein entschiedenes Zeichen gegen diese Menschenverachtenden Pläne. Wir sagen: Nein! Nie wieder. Nie wieder ist jetzt!

Das Treffen zeigt uns, dass eine reale Gefahr für unsere Demokratie, unsere Verfassung und unsere plurale Gesellschaft existiert. Gegen diese Gefahr haben in den letzten Wochen Millionen von Menschen ihre Stimme erhoben. Auch unsere Mitglieder waren dabei und sind dabei. Das macht uns Mut. Das gibt Hoffnung. Das macht stark und inspiriert. Denn dieses Land und unsere Theaterwelt besteht aus vielen Menschen mit unterschiedlichen Geschichten und Identitäten - das lieben wir. Das zeichnet uns aus. Das zeichnet Kunst und Kultur aus.

Wir Theaterschaffende müssen unsere Demokratie verteidigen, denn wir sind unabdingbar mit ihr verbunden.