Es sei das umfangreichste Projekt, das das Theater Osnabrück gemeinsam mit dem Morgenland Festival Osnabrück in seiner Geschichte realisiert habe, schreibt das Theater auf seiner Webseite. „Songs für days to come“ ist eine Art Nummernstück ohne komplett durchgehende Handlung. Vielmehr werden Etappen aus dem Leben des Syrers Sami geschildert, aus der Zeit des Bürgerkriegs von Anfang bis heute. Der Komponist heißt Kinan Azmeh, stammt selbst aus Syrien und spielt auf der Osnabrücker Bühne selbst Klarinette. Die Musik ist vielschichtig, entsprechend der Szenen, die erzählt werden. „Wenn Sie die syrische Geschichte kennenlernen möchten, müssen Sie der Geschichte von 24 Millionen Syrer*innen zuhören“ sagt er im Interview und lässt in diesem Musiktheaterwerk immerhin 15 Lyrikerinnen und Lyriker seines Heimatlandes mit ihren Texten zu Wort kommen. Das Werk habe einen optimistischen Ansatz, sagt Azmeh. Das Theater beschreibt das so: „Es ist ein Versuch, ein Land in der dunkelsten aller Zeiten neu zu kartographieren und vielleicht auch etwas Hoffnung zu finden.“ „Zeitgemäßer kann Musiktheater derzeit wohl kaum sein“, lesen wir auf nachtkritik. Als „Stück der Stunde“ beschreibt die HAZ das Werk, „doch schon bei der Uraufführung ist zu spüren, dass dem Abend auch etwas Überzeitliches anhaftet, das weit jenseits aller nachrichtlichen Aktualität liegt.“ „Vor allem aber feiert dieser Abend die Kraft der Poesie, die Kraft der Kunst und der Musik, Perspektiven zu öffnen“, so die Neue Osnabrücker Zeitung. Gesungen wird durchweg auf arabisch, auch der Chor trägt seinen Teil zum Erfolg des Abends bei. Foto: Stephan Glaglia