Bernd Alois Zimmermanns Oper „Die Soldaten“ gilt als eine der bedeutendsten Opern des 20. Jahrhunderts – und galt lange Zeit als unaufführbar. An der Oper Köln wurde sie 1965 dennoch uraufgeführt mit einem sensationellen Erfolg, machte anschließend „Karriere“ an diversen Opernhäusern und kehrte jetzt halbszenisch nach Köln zurück, allerdings nicht ans Haus am Offenbachplatz, das sich nach wie vor in der Sanierungsphase befindet, sondern in der Kölner Philharmonie. Damals wie heute wurde das Gürzenich-Orchester Köln eingesetzt. Das Werk eigne sich besonders für dieses Orchester – oder das Orchester für das Werk, findet Dirigent François-Xavier Roth. Und erklärt: „Das ist kein Werk, von dem ich denke: Einmal ist genug. (…) Das ist so reich.“ In Zeiten neuer Kriege ist diese Oper mit ihrer Friedensbotschaft natürlich besonders aktuell. Regie führte Calixto Bieito. Gespielt wird auf der Chorempore, hinter dem Orchester, so dass die Musik hier ihre angemessene „Hauptrolle“ spielen kann. „Francois Xavier Roth hat mit der Installation für den Konzertsaal in der Kölner Philharmonie einen Aufführungsort gewählt, in dem er die zerstörerische Macht des Krieges klanggewaltig hörbar macht“, schreibt das Opernmagazin. „Der Held des Abends ist der Konzertsaal“, findet auch die Deutsche Bühne – und, dass „wahnsinnig gut und präzise gespielt und gesungen wird“. Das gilt auch für den Chor. Foto: Holger Talinski