Erstmals inszeniert Peter Konwitschny einen kompletten „Ring“-Zyklus, dies am Theater Dortmund. Seine Idee: die Abfolge der Abende umzustellen. Was mit der „Walküre“ begann, wurde nun mit „Siegfried“ fortgesetzt. Erst 2024 folgt dann „Das Rheingold“. Konwitschny hat sich für eine Inszenierung entschieden, die durchaus komische Komponenten hat, etwa, wenn das Orchester aus dem Graben heraus „protestiert“, weil sich Siegfried über die Bläser lustig macht – oder wenn Fafner als Mafia-Boss in der Badewanne sitzt. „Der 78-jährige Konwitschny (…) nimmt es weiterhin sehr leicht und menschlich. So viel Entmythologisierung ist selten“, schreibt die Frankfurter Rundschau. Konwitschny erarbeitet jeden Abend der Tetralogie mit einem anderen Bühnenbildner, diesmal mit Johannes Leiacker, der als wesentliches Element verschiedene Container auf die Bühne stellt. „Insgesamt lässt Dortmunds GMD sein Orchester einen farbenprächtigen Wagner in flüssigen Tempi spielen“, kommentiert der Opernfreund das musikalische Geschehen. Die Premiere fand im Rahmen des Dortmunder „Wagner-Kosmos“ statt: ein Festival-Format mit angeschlossenem Symposium. In diesem Jahr stand es unter dem Motto „Liebe.Macht.Götter“. Das Foto (Thomas M. Jauk) zeigt Alina Wunderlich als Waldvogel und Denis Velev als Fafner.