„Satyagraha“ bedeutet das Festhalten an der Wahrheit. Und Wahrheit ist ein Mittel gegen Ungerechtigkeit, zumindest in Philip Glass‘ gleichnamiger Oper, die jetzt an der Staatsoper Hannover ihre Premiere erlebte. Im Mittelpunkt steht Gandhi, der hier über Jahrtausende immer wiedergeboren wird, um seine Botschaft zu verkünden und für Wahrheit und Gerechtigkeit zu kämpfen. Philip Glass hat sich in seinem Opernschaffen mehrfach berühmten Männern der Weltgeschichte gewidmet, neben Gandhi sind das Echnaton und Einstein. „Satyagraha“ ist kein durcherzähltes Stück, sondern eine Reihung von Bildern, die dem Regisseur viel Freiheit lassen. In Hannover inszenierte Daniel Kramer, der bereits 2023 mit „Nixon in China“ Erfolge feierte. Die „hochambitionierte Hannoveraner Aufführung“ zeige „ein beeindruckendes Konzept“ berichtet die neue musikzeitung (nmz), das Ergebnis dieser Regiearbeit sei „ein Wurf“, findet die Deutsche Bühne. „Die Bilder sind gewaltig, der Klang ist hypnotisch“, so die HAZ. Gesungen wird in Sanskrit – keine leichte Aufgabe für Chor und Solisten, die sie aber hervorragend meistern. „Der Chor des Hauses unter Lorenzo Da Rio agiert immerfort famos durchhörbar und hochsensibel in den dynamischen Abstufungen“, schreibt die Deutsche Bühne. „Nicht nur den Solisten - dem ganzen Ensemble gelingt es überzeugend, die Erzählung vom Kommen und Gehen lebender Wesen mit der manchmal fast hypnotischen Musik von Philipp Glass zu erzählen“, berichtet der NDR. Am Pult steht Masaru Kumakura. „Mit Leichtigkeit schafft er ein erfrischend akzentreiches Farbenspiel, so dass sowohl er als auch das Niedersächsische Staatsorchester zu Recht bejubelt wurden“, kommentiert concerti. Am Schluss gab es tosenden, nicht enden wollenden Beifall vom Publikum. Foto: Sandra Then