"Die Sache Makropulos" an der Deutschen Oper Berlin

Ganze 337 Jahre alt ist die immer noch jung wirkende Emilia Marty, die sich in den Erbschaftsstreit um den Nachlass ihres ehemaligen Geliebten einmischt. Denn hier hofft sie das Rezept für den Trank zu finden, der ihr ihre ewige Jugend erhält. Wobei sie im Lauf der Jahrhunderte immer wieder in andere Frauenfiguren schlüpfte, die nur die Initialen E.M. verbinden. Das Leben der einzelnen Frauen spielt sich in David Hermanns Inszenierung an der Deutschen Oper Berlin in immer wiederkehrenden Schleifen ab, die filmisch gezeigt werden. Am Schluss erweist sich das Geschehen – entgegen der Original-Version, in der Emilia endlich sterben darf – als Endlosschleife. Sie kehrt an den Anfang des Geschehens vor mehr als 300 Jahren zurück. Das Berliner Publikum jubelte am Schluss – und auch die Kritiker haben größtenteils Lob für diese Premiere. „David Hermann erzählt zwei Stunden lang in fast filmischer Kurzweiligkeit einen Opernthriller, dem man gerne folgt“, schreibt die Berliner Morgenpost, und: „Das Orchester der Deutschen Oper liefert unter Leitung von Donald Runnicles einen im besten Sinne Soundtrack zum Opernthriller ab.“ Dem Regisseur David Hermann sei eine ungewöhnlich sinnliche, suggestiv verrätselte Sicht auf dieses Werk gelungen, hören wir im Deutschlandfunk. Große Begeisterung allenthalben für Evelyn Herlitzius, die die Hauptrolle spielt und singt. „Die Rolle ist ihr auf den Leib und die Stimme geschneidert. Die an Wagner geschulte Sopranistin ist einfach großartig“, so die Berliner Morgenpost. Foto: Bernd Uhlig

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