"Die Sache Makropulos" in Darmstadt

Es geht um eine Erbschaft – vordergründig. Vor allem aber geht es um die Frage, wie es ist, ewig zu leben oder – wie die Hauptfigur der Oper – immer wieder in neuer Gestalt zu erscheinen. 300 Jahre lebt die immer junge Frau mit den Initialen E.M. nun schon. Nun mischt sie sich in den Erbschaftsstreit ein, weil sie das Rezept des immerwährendes Leben spendenden Trankes für sich haben will. Am Schluss aber stellt sich heraus, dass das ewige Leben nicht unbedingt glücklich macht. Am Staatstheater Darmstadt hat Eva-Maria Höckmayr Leoš Janáčeks Oper inszeniert. Sie stellt die Hauptfigur in Videoprojektionen vor und macht damit deutlich: Es geht um das Bild, das sich die Männer von dieser Frauenfigur machen. Der Abend lebe „von der Genauigkeit der Erzählung, die über gut zwei Stunden das Interesse fesselt – vielleicht gerade deshalb, weil Höckmayr das Geheimnis Emilia Martys gar nicht auflöst“, so lesen wir auf Echo-Online. Musikalisch ist das Werk eine Herausforderung – für die Mitwirkenden, auch fürs Publikum. „Dirigent Will Humburg hat in dieser komplizierten, rund zweistündigen Musik das Staatsorchester Darmstadt sehr gut im Griff gehabt“, berichtet der Hessische Rundfunk (HR). Auch Echo-Online schreibt vom „aufmerksamen und reaktionswachen Staatsorchester“. Das Fazit im HR: „Ein Besuch der "Sache Makropulos" von Leos Janacek am Staatstheater Darmstadt lohnt sich auf jeden Fall.“ Das Publikum zeigte dies durch anhaltenden Beifall. Das Foto (Martin Sigmund) zeigt Katrin Gerstenberger als Emilia Marty und Xiaoyi Xu als Krista.

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