"Die Sache Makropulos" an der Berliner Staatsoper

Simon Rattle ist an der Berliner Staatsoper ein gern gesehener Gast und setzte mit „Die Sache Makropulos“ den Janáček-Zyklus an diesem Haus fort, zusammen mit Claus Guth als Regisseur. Als seine „merkwürdigste Oper“ bezeichnet die Staatsoper das Werk, erzählt es doch von einer seit 300 Jahren jung gebliebenen Frau, die ein bestimmtes Elixier braucht und sucht, das ihr zu weiteren 300 Jahren Lebenszeit verhelfen soll. Am Ende erkennt sie den Preis, den sie für ein ewiges Leben zahlen müsste – und verzichtet. Komödie oder Tragödie? „Regisseur Claus Guth schreckt (…) nicht vor den Mitteln der Türen- und Slapstickkomödie zurück, betont elegant und witzig die Herkunft des Stoffs vom Boulevardtheater. Ganz plötzlich kippt aber der Ton ins Tragische“, berichtet der Bayerische Rundfunk. Die Süddeutsche Zeitung schreibt über die Inszenierung: „In Claus Guths Inszenierung an der Berliner Staatsoper Unter den Linden ist die Bühne konsequent zweigeteilt in ein geschäftiges Außen und ein einsames Innen.“ Musikalisch überzeugt Marlis Petersen in der Hauptrolle der Emilia Marty. „In Berlin ist Marlis Petersen als Emilia Marty zu erleben, die moderne, hinreißende Primadonna, die selbst in der Rolle der traditionellen Operndiva nicht in Klischees verfällt, sondern ein Individuum zeigt, spöttisch, selbstsicher, lässig“, so die Frankfurter Rundschau. „Bis in die kleinsten Rollen ist der Abend grandios besetzt“, meint der Rezensent des Bayerischen Rundfunks. Das Foto (Monika Rittershaus) zeigt Lara Mohns als Junge Marty.

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