"Das Rheingold" in Pforzheim

Pforzheim gilt als Schmuck- und Goldstadt. Da scheint es auf der Hand zu liegen, Wagners Ring, beginnend mit dem „Rheingold“ im dortigen Theater – erstmals – auf die Bühne zu bringen: ein durchaus herausforderndes Projekt für ein Haus dieser Größe. Regisseur (und Intendant des Hauses) Thomas Münstermann wählt als Schauplatz eine Zirkusmanege: „ein Zirkusrund quasi als Weltenrund und Götter wie eine Ansammlung von Zirkuscharakteren“, erklärt er im Interview. Bei „weitergehender Betrachtung“ erscheine diese Idee „zunehmend schlüssig und effektiv“, so die Pforzheimer Zeitung. Es gelinge dem Regisseur, „die Geschichte lebendig, gestisch vielgestaltig und optisch reizvoll zu erzählen“. Im Zirkus sitzt das Orchester hinten beziehungsweise über dem Eingang des Zirkuszeltes. Auf diese Weise gibt es im Theater Pforzheim kaum eine Distanz zwischen den Sängern und dem Publikum. Den musikalischen Part verantwortet Markus Huber. Er „sorgt in flüssigen Zeitmaßen für klare Abläufe, sicher angelegte dynamische Entwicklungen und prägnante dramatische Akzente“, so die Pforzheimer Zeitung. Das Publikum reagierte begeistert und applaudierte am Ende des ersten „Ring“-Abends ausführlich. Das Foto (Sabine Haymann) zeigt Lukas Schmid-Wedekind als Wotan und Dorothee Böhnisch als Fricka.

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