"Das Rheingold" in Kassel

„Hätten die Rheintöchter Alberichs Wunsch nach Liebe nachgegeben, wäre der Menschheit so manches erspart geblieben“, schreibt das Staatstheater Kassel in seiner Ankündigung zum Premierenabend des „Rheingold“. Die Neu-Inszenierung zeigt sich auf der Höhe der Zeit. Regisseur Markus Dietz taucht tief in die Welt des Social Media und der technischen Errungenschaften der letzten zwanzig Jahre. Walhall ist kein Palast, erscheint vielmehr lediglich als überdimensioniertes leuchtendes „W“. Das Rheingold zeigt sich als eine Gruppe von Menschen, die Alberich quasi versklavt: menschliche Arbeit ist das Kapital der heutigen Zeit. „Wagners Weltmythos wird also konkret gemacht, ins Heute geholt, und so enthüllt er seine gesellschaftskritische Schärfe“, kommentiert die HNA. „Trotz kleiner Einwände im Detail ist die Neuinszenierung des Vorabends gelungen und weckt hohe Erwartungen für die Walküre“, findet die Deutsche Bühne, die auch für die musikalische Seite des Abends Lob bereithält: „Das Dirigat von Francesco Angelico ist durchweg sängerfreudig und auf einen konstanten Fluss bedacht.“ Und: „Das durch etliche Gäste verstärkte Sängerensemble leistet sich (…) keine Schwächen und stellt sich komplett in den Dienst der Inszenierung“, so das Urteil der Deutschen Bühne. Foto: N. Klinger

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