„The Narrative of Arthur Gordon Pym of Nantucket“ ist der einzige Roman von Edgar Allan Poe. Der Held, eben jener Arthur Gordon Pym, erlebt auf seinen Seefahrten reale und eingebildete Abenteuer, die seine Einstellung zum Leben verändern. Johannes Kalitzke, Jahrgang 1959, hat aus dem Stoff eine Oper komponiert, „Pym“, ein Auftragswerk des Theaters Heidelberg. Ob als blinder Passagier, als Schiffbrüchiger oder als Expeditionsreisender erlebt Pym eine Art metaphysischer Reise und gelangt auf eine virtuelle, „geistige“ Ebene, in neue Welten oder Utopien; er komme am Schluss der Welt abhanden, so die neue musikzeitung. Zwischen die Bühnenszenen setzt Kalitzke Gedichttexte von Walter Benjamin und Fernando Pessoa, die von einem Vokalquartett gesungen werden. Von „Überfrachtung“ berichtet der Mannheimer Morgen, der die Uraufführung eher kritisch bewertet. Aber: „Sofort müssen wir Orchester, Solisten, Sänger, Technik und Generalmusikdirektor Elias Grandy loben, dass sie diesen komplexen Abend bedingungsloser Überfrachtung in dieser Qualität stemmen können.“ Andere sehen diese Uraufführung mit größerer Begeisterung. Eine „aufgewühlte und aufwühlende Musik“ habe Kalitzke komponiert, schreibt die FAZ. Und in der Rhein-Neckar-Zeitung lesen wir: „Die Heidelberger Uraufführung dieses Auftragswerks besticht in Johann Kresniks Inszenierung auch durch außerordentlich starke Bilder.“ Besonders beeindruckend: Die Tänzer und der Bewegungschor. „Kresnik lässt die Tänzer springen und kriechen, ringen und Dämonen-Pirouetten drehen – allemal exzessiv, mit vollstem Körpereinsatz und bedeutsam deutend. Die Compagnie hat sich einen weiteren Preis verdient“, meint die nmz. Das Foto (Annemone Taake) zeigt Ipča Ramanović als Augustus, Tänzer und den Bewegungschor.