"Der Zigeunerbaron" in Würzburg

Eine Mischung aus Witz und Ernst bietet Johann Strauss‘ „Zigeunerbaron“, der zu seiner erfolgreichsten Operette werden sollte – obwohl er sie gerne als Oper deklariert hätte. Die Verwirrungen rund um den Emigranten Sándor Bárinkay und das vermeintliche Zigeunermädchen Saffi bringen viel Schwung in die Handlung. Aber es geht auch um die Schwierigkeiten im Vielvölkerstaat, um Vorurteile und Standesdünkel, um Über-Bürokratisierung und übertriebenen Patriotismus. Strauss hat es mit seinem „Zigeunerbaron“ gewagt, die aktuelle politische Situation in den Blick zu nehmen. Das war zu seiner Zeit nicht üblich. Einen „kurzweiligen Abend mit viel tänzerischem Schwung, Witz und Temperament“ erlebte der Rezensent der Fränkischen Nachrichten bei der Premiere in Würzburg. „Die prunkvolle Inszenierung von Uwe Drechsel setzt voll und ganz auf die Kraft der prächtigen Bilder“, schreibt die Mainpost. Auch musikalisch überzeugten die Würzburger: „Durchweg ausgezeichnete musikalische und gesangliche Leistungen“ konstatiert der Opernfreund. Und die Mainpost schreibt: „Die Ballettcompagnie (Choreografie: Marius Krisan) und der Opernchor (Einstudierung: Michael Clark) agieren auf hohem Niveau.“ Das Foto (Falk von Traubenberg) zeigt Bryan Boyce als Schweinezüchter Zsupán sowie Mitglieder der Ballettcompagnie und des Opernchores.

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