"Sturmhöhe" in Freiberg

"Sturmhöhe" in Freiberg

05.03.2012 | Der Roman "Wuthering Heights (Sturmhöhe) von Emily Bronte gilt als Klassiker der Weltliteratur. Es ist die Geschichte vom Findelkind Heathcliff und seiner Liebe zur Stiefschwester Catherine, welche nicht gelebt werden kann, von der Zerstörung zweier Familien und schließlich von einer Versöhnung in der dritten Generation. Carlisle Floyd, 1926 geborener amerikanischer Komponist, hat aus dem ersten Teil von Brontes Roman eine Oper gemacht (Libretto wie Musik stammen aus seiner Feder), die nun am Mittelsächsischen Theater (Freiberg-Döbeln) ihre europäische Erstaufführung erlebte: eine mutige Entdeckungsleistung, die sich gelohnt hat. Kleinere Theater zeigten oft viel mehr Entdeckerfreude als die großen Häuser, sagt auch Antje Müller vom Verlag Boosey&Hawkes; das berichtet der MDR. Und konstatiert: "Zumal man gerade am Mittelsächsischen Theater auf eine regelrechte Ausgrabungs-Tradition verweisen kann." Komponiert wurde das Werk Ende der 1950er-Jahre. Carlisle Floyd hat sich dabei an Komponisten seines Jahrhunderts orientiert, man erkennt Einflüsse Puccinis und Mahlers ebenso wie Kurt Weills. "Wuthering Heights" war Floyds zweite Oper, er schrieb sie, nachdem ihm mit "Susannah" ein sehr erfolgreicher Einstieg in das Genre gelungen war. Mit dem Folgewerk konnte er nicht an den ersten Erfolg anschließen; gerade deshalb ist das Verdienst des Mittelsächsischen Theaters zu würdigen, dieses eingängige wie eigenständige Werk des Amerikaners in Europa auf die Bühne zu bringen. Das Foto (Detlev Müller) zeigt Lilia Milek als Cathy) und Zsuzsanna Kakuk als Nelly).

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