"Das schlaue Füchslein" in Hamburg

"Das schlaue Füchslein" in Hamburg

26.03.2014 | Die Herausforderung, die Leos Janáceks Oper "Das schlaue Füchslein" bedeutet, liegt vor allem in der Darstellung der Tiere, die hier eine zentrale Rolle spielen. In der Hamburger Inszenierung von Johannes Erath unterscheiden sich Mensch und Tier nicht mehr wesentlich voneinander. Tier-Attribute werden lediglich zart angedeutet. Hühner werden zu Bardamen… Keine Märchen- oder Kinderoper ist dieses Alterswerk, sondern eine Parabel auf die Vergänglichkeit im Kreislauf der Natur - mit autobiografischer Note, denn in der Figur des Försters ist unschwer der Komponist zu erkennen. Erath deutet die Oper vor allem auf psychoanalytischer Ebene. "Insgesamt eine schlüssige Interpretation der schwierigen Janácek-Oper, die der Komponist aber wohl doch etwas tröstlicher gemeint hatte, als es in Hamburg zu erleben war", wird im Bayerischen Rundfunk beschrieben. "Da konnte die Inszenierung des jungen Johannes Erath, die jetzt an der Staatsoper eine umjubelte Premiere erlebte, mit einer unbeschreiblichen Fülle von psychologisch genauen Gedanken und szenisch sinnlichen Umsetzungen überzeugen", schreibt die neue musikzeitung (nmz). Von einer "hinreißenden, traumwandelnden Fabel-Oper" berichtet das Hamburger Abendblatt. Auch musikalisch war die Hamburger Premiere unter dem Dirigat von Lawrence Foster ein Erfolg. "Großartig wird gesungen", urteilt die nmz. Die FAZ berichtet von "bestens aufgelegten Philharmonikern" und auch "der Chor hatte einige schöne Auftritte" (Hamburger Abendblatt). Insgesamt "eine lohnende Aufführung" (NDR) oder auch "ein echter Opernknaller" (Morgenpost). Das Foto (Monika Rittershaus) zeigt Lauri Vasar als Förster, Hayoung Lee als Füchsin Schlaukopf, Solen Mainguené als Gastwirtin/Schopfhenne, den Chor sowie Komparserie.

Zur Premierenübersicht