Und noch einmal Janácek. Diesmal mit "Die Sache Makropulos" an der Bayerischen Staatsoper. Erzählt wird von der aufgrund eines einst eingenommenen Elixiers immer jungen Sängerin Emilia Marti, die ihrer ewigen Jugend längst überdrüssig ist. Vor allem aber der immer gleichen Annäherungsversuche diverser Männer, die sich ihrer Schönheit nicht entziehen können. "Die Anlage der Elena als Mischung aus Boxen-Luder, Maximilianstraßen-Modepuppe und Sharon-Stone-‚Basic-Instinct‘-Imitat gelang Nadja Michael perfekt", schreibt die neue musikzeitung. Elena befreit sich schlussendlich durch Freitod. Anders als bei Janácek vorgesehen, verbrennt die junge Sängerin Krista die Rezeptur, welche erneute ewige Jugend verspricht, nicht. Die Folge: Sie wird zukünftig von eben jener Eiseskälte umgeben sein, von der sich Emilia soeben befreit hat. "Árpád Schillings Inszenierung widmet sich den Figuren mit hingebungsvoller Liebe, Details und kleinen Gesten", lobt die Münchner Abendzeitung. Nicht alle Kritiker teilen diese Meinung voll und ganz. Alle sind sich aber einig über die überragende Qualität des Orchesters. "Dirigent Tomas Hanus leitet das Bayerische Staatsorchester mit Präzision und Leidenschaft", ist im Bayerischen Rundfunk zu hören. Und die nmz schreibt: "Zu Recht gefeiert wurde der eigentliche Held des Abends: Dirigent Tomáš Hanus." Das Foto (Wilfried Hösl) zeigt Tara Erraught als Krista und Nadja Michael als Emilia Marty sowie Mitglieder des Ensembles, des Chores und der Statisterie.