21.05.2013 | "Ein meisterhaft komponierter Tanz auf dem Vulkan" sei Verdis Oper "Rigoletto", schreibt das Theater Greifswald-Stralsund in seiner Beschreibung der Oper, die dort soeben Premiere hatte. Die tragische Geschichte um den Narren Rigoletto, der seine Tochter liebt, am Ende aber ihren Tod verantwortet, findet sich häufig auf den Spielplänen der Theater - natürlich auch im Verdi-Jahr. In Greifswald treibt im Vorspiel ein Vampir sein Unwesen… Dirk Löschner, der hier zum ersten Mal eine Oper inszeniert, verlegt die Handlung in die 1970er-Jahre, der Chor tritt in der für diese Zeit üblichen schrillen Alltagskleidung auf. Rigoletto selbst ist weniger ein Narr denn ein zynischer Lebemann. Als Mitarbeiter des Designers "Duca" (dem Verdischen Herzog) macht er sich bei den Kollegen unbeliebt, weil er sie verspottet. Am Ende steht die Katastrophe. "Wahrhaft überzeugende Sängerleistungen" gab es laut der Kritik in der OZ. Auch auf "operapoint" wird die sängerische Leistung gewürdigt, unter anderem die des Chores: "Wie immer im Theater Vorpommern hat der Chor einen großen Anteil am Geschehen und füllt die kleineren Nebenrollen mit Einsatzfreude und viel schauspielerischem Geschick. Die Sänger nutzen Verdis teilweise spielerische Musik und die Choreografie von Sabrina Sadowska, um die dramatische Handlung mit lebensfroher Leichtigkeit zu kontrastieren." Zur Inszenierung in der exaltierten Modewelt der 70er vermerkt die Rezensentin lapidar: "Sie funktioniert jedenfalls, und sie stört nicht weiter." Das Publikum in Greifswald bedankte sich mit begeisterten Ovationen. Foto: muTphoto