"Pelléas und Mélisande" in Dresden

Düster ist diese Oper von Claude Debussy: Das zeigt auch das eindrucksvolle Bühnenbild von Alfons Flores. Die PEGIDA-geplagte Semperoper zeigt dieses „drame lyrique“ und hat mit der Inszenierung Àlex Ollé von der Theatergruppe La Fura dels Baus beauftragt. Die Planung geht noch auf Serge Dorny zurück, der ja mal Intendant in Dresden werden wollte… Pelléas, der heimlich Mélisande, die Frau seines Bruders liebt, erscheint hier als Jüngling mit weißen Haaren. „Das befremdet, verheißt Magie und Bühnenzauber, ein Regiekonzept jedenfalls, das eigene Wege geht“, schreibt die Welt, die diese Inszenierung „großartig“ findet. Der gesamte Bühnenboden ist mit Wasser geflutet, in dem die Sänger den Abend über waten müssen. „Das Rätselhafte an diesem Stück bleibt rätselhaft und das Mystische wird in diesem Stück sogar noch kultiviert,“ berichtet die Rezensentin des Deutschlandfunks, die den Abend begeistert als „schön“, „berührend“ „phantasievoll“ und die Inszenierung schlicht als „wunderbar“ bezeichnet. „Am Pult der Sächsischen Staatskapelle (…) musiziert der französische Dirigent Marc Soustrot diskret und mächtig. So einfühlsam, dass sich die kurzatmige Thematik der Partitur doch zu großen Bögen summiert.“ So schreibt der Tagesspiegel. Vielfach hört man die Frage, ob man Dorny, dessen einziges Dresdner Vermächtnis diese Premiere war, nun nicht doch vermissen müsse. Das Foto (Matthias Creutziger) zeigt Camilla Tilling als Mélisande.

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