31.03.2014 | Claude Debussys Oper erzählt eine Geschichte von Liebe und von der Eifersucht zwischen zwei Brüdern: Pelléas, der eine von beiden, liebt Mélisande, die Frau des anderen. Obwohl die beiden ihre Liebe nicht leben, endet die Oper tragisch: Beide müssen sterben. In Augsburg inszenierte Yona Kim. Mélisande ist hier bei der ersten Begegnung mit dem späteren Ehemann Golaud eine lebenslustige Frau, die - im blauen Kleid - von einer Party zurückzukommen scheint. Sie passt sich ihrer düsteren Umgebung schnell an, kann aber ihre tiefe Zuneigung zu Pelléas nicht unterdrücken. "Die Inszenierung verzichtet auf Drastik", schreibt die Augsburger Allgemeine. Musikalisch wie szenisch sei dies "ein ‚Pelléas‘, mit dem das Theater Augsburg einem zentralen Werk der Opern-Moderne eine stimmige Reverenz erweist". Yona Kim setze auf eine äußert exakte Personenführung und eine albtraumhafte Langsamkeit in den Bewegungen der Figuren, berichtet der Donaukurier: "Das ist großes (Musik-)Theater und dennoch fürs Opernpublikum (…) bis heute schwer fassbar." Auch die nmz lobt die Inszenierung: "Damit gelangen Regisseurin Kim beeindruckende Wechsel zwischen Wirklichkeit und Imagination, getragen von einer heute selten gewordenen Qualität der Personenregie." Auch musikalisch gelang der Abend. "Und so blieb die wirkliche Überraschung dieser Debussy-Premiere am Theater Augsburg den musikalischen Protagonisten vorbehalten - allen voran dem Dirigenten Roland Techet, der Debussys Klangwelt mit luzider Konturenklarheit aus dem vorzüglichen Orchester aufsteigen ließ." So schreibt Die Deutsche Bühne. Roland Techet dirigiert die Augsburger Philharmoniker "mit unendlichem Feingefühl" urteilt der Donaukurier. Durchgehend Lob gab es auch für die Sängerriege. Das Foto (A.T. Schaefer) zeigt Giulio Alvise Caselli als Pelléas, Stephen Owen als Arzt, Vladislav Solodyagin als Arkel und Cathrin Lange Mélisande.