"Das Liebesverbot" in Meiningen

"Das Liebesverbot" in Meiningen

22.12.2011 | Zur Wiedereröffnung des sanierten Südthüringischen Staatstheaters Meiningen nach fast 18 Monaten war eine Rarität zu erleben: Richard Wagners Jugendwerk "Das Liebesverbot", das der Komponist als 22-Jähriger nach der literarischen Vorlage von Shakespeares "Maß für Maß" schrieb. Wagner verlegt die Handlung nach Palermo, Regisseur (und Intendant) Ansgar Haag allerdings hat sich für Nürnberg als Ort des Geschehens entschieden und lässt vor der Kulisse des Reichsparteitags spielen. Es geht um den Versuch, in einer sittenlosen Gesellschaft die Tugend wieder zu beleben. Stellvertretend für alle Laster wird der Karneval verboten, jedes Vergehen "des Trunkes sowie der Liebe" soll mit dem Tod bestraft werden. Der für das Verdikt verantwortliche Statthalter aber hält sich nicht an die eigenen Regeln. Am Schluss ersetzt eine "Liebesrevolution" das Liebesverbot. Nicht durchweg positiv wird die Meininger Inszenierung in den Medien bewertet, das Verdienst allerdings, das selten aufgeführte Frühwerk des Meisters auf die Bühne zu bringen, wird allgemein gewürdigt. Die musikalische Leistung (am Pult steht GMD Philippe Bach) findet durchweg große Anerkennung. "So nimmt die musikalische Seite dieser Leistung des Ensembles grundsätzlich für sich ein", heißt es auf nmz online. "Die oft großartigen Sänger und das Orchester spielen alle Zweifel einfach weg", schreibt der Tagesspiegel. Am Ende großer Applaus für eine gelungene Wiedereröffnung.

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