"Griselda" in Kassel

"Griselda" in Kassel

29.02.2012 | "Liebe wird hier zur Zumutung", schreibt das Staatstheater Kassel auf seine Webseite. Damit ist der Inhalt von Alessandro Scarlattis "Griselda", erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt, nicht schlecht beschrieben. König Gualtiereo nimmt das Hirtenmädchen Griselda zunächst zur Frau, reagiert dann aber auf die Unmutsbekundungen aus dem Volk, verstößt und demütigt sie. Schließlich stellt sich heraus: Die schlechte Behandlung seiner Ehefrau war als Prüfung zu verstehen. Griselda steht trotzdem zu ihrem Mann und zu ihrer Liebe. Ob das hier vermittelte Frauenbild den aktuellen Ansprüchen der Frauenbewegung genügt, mögen andere entscheiden. Das Urteil in der Presse über die Kasseler Umsetzung der Oper ist einmütig positiv. "Eine meisterliche Umsetzung des spröden Opernstoffes" attestiert die TLZ dem Theater, "eine bestens disponierte Sängerschaft, das barock entflammte Staatsorchester Kassel unter Jörg Halubek und ein schnörkelloses, kraftvoll modern anmutendes Spiel in der zwingend ernsten Regie von Stephan Müller." Und die HNA meint: "Barockoper auf der Höhe der Zeit. Dynamisch. Szenisch und musikalisch stark. Hingehen!" Das Foto (N. Klinger) zeigt Nina Bernsteiner als Griselda und Elias Schuhmann als Everardo mit dem Bewegungschor.