Charles Gounods "Faust" passt gut nach Leipzig, wo "Faust"-Autor Johann Wolfgang von Goethe studiert hat und zur Szene in Auerbachs Keller angeregt wurde. Gounods Werk orientiert sich am Goetheschen Schauspiel, setzt aber andere Akzente. Faust ist hier ein alter Mann, der Vieles erreicht hat, der aber noch einmal jung sein und lieben will. Mephisto hilft ihm dabei - aber wie zu erwarten geht das für den Verführten nicht gut aus. Mephisto sei hier "Taschenspieler und Verführer der Massen, gewitzter Sympathieträger und rücksichtsloser Spielführer von Krieg, Tod und Verderben gleichermaßen", erklärt die Leipziger Oper. Er spielt in dieser Inszenierung im wahrsten Sinne mit dem Feuer. "Regisseur und Bühnenbildner Michiel Dijekma und Kostümbildnerin Claudia Damm haben die Gounodsche Version spektakulär auf die Bühne der Oper Leipzig projiziert", schreibt das opernnetz. Im Zentrum der Regiearbeit stehe "eine differenzierte und komplexe Personenregie, die die fatalen Beziehungsgeflechte der Protagonisten untereinander zur Geltung bringt". "Neben den Gesangsleistungen von Chor und Extrachor (Einstudierung Alessandro Zuppardo) stechen dessen individuell geführte Rollen hervor", berichtet die neue musikzeitung. Auch das opernnetz bestätigt: "Der Chor der Oper Leipzig, bestens einstudiert und präpariert von Alessandro Zuppardo, bringt sich stark in die Aufführung ein."