"Die Erobergung von Granada" in Gießen

"Die Erobergung von Granada" in Gießen

02.06.2014 | Deutsche Erstaufführung einer Mitte des 19. Jahrhunderts entstandenen Oper, das Werk eines spanischen Komponisten, der sein Handwerk in Italien gelernt hatte. Schauplatz: Granada im 15. Jahrhundert und die Schlacht um die Alhambra, die auch eine Schlacht zwischen Christentum und Islam ist. Und es geht nicht nur um Politik und Religion, sondern auch um die Liebe eines Christen zu einer Muslimin… Emilio Arrieta hat diese publikumswirksame Oper geschrieben, die nie auf deutschen Bühnen gespielt wurde - bis sich jetzt das Theater Gießen und seine Intendantin Cathérine Miville des Stücks angenommen haben. Miville führte selbst Regie. "Die Regisseurin passt sich dem Atmen der Musik an, vermeidet überflüssigen Schnickschnack und hektisches Gezappel, nutzt die Möglichkeiten der Drehbühne geschickt für die Massenauftritte und vertraut ganz auf die Wirkung der ruhigen Bilder, die die Darsteller in den Blickpunkt rücken", urteilt der Gießener Anzeiger. Insgesamt gibt es viel Aufmerksamkeit und viel Lob für die Aufführung. Vor allem aber ist dieses Werk eine große Choroper. "Große Bedeutung für das Werk haben die Chornummern. Dem tragen die musikalische Leitung, Regie und Ausstattung in beispielhafter Weise Rechnung: klangstark und präzise einstudiert, spannend bewegt und überzeugend kostümiert", urteilt der "Opernfreund". Ohne den 40-köpfigen Chor sei die ganze Unternehmung undenkbar, schreibt der Gießener Anzeiger: "Hier hat Chordirektor Jan Hoffmann wieder ganze Arbeit geleistet, denn hier passt alles zusammen: Rhythmus, Schwung, Dynamik und Stimmung." "Der tonangebende Chor und Extrachor des Stadttheaters ist bis aufs i-Tüpfelchen genau abgestimmt und allein ein Grund, diese Oper zu besuchen", schreibt die Gießener Allgemeine Zeitung. Der "Opernfreund" entdeckt Gießener Chorsänger als Solisten: "Michaela Wehrum aus dem Gießener Opernchor gab in der Nebenrolle die Almeraya, Zulemas Dienerin mit schlankem, gut fokussiertem Mezzo." Und: "Aleksey Ivanov, ebenfalls vom Gießener Chor, gefiel als Alamar mit kräftigem Bass." Foto: Rolf K. Wegst

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