"Albert Herring" in Oldenburg

"Albert Herring" in Oldenburg

16.06.2014 | Ein Maikönig mangels Maikönigin: Albert Herring, einem naiven jungen Mann, wird diese Rolle zuteil, weil es an Jungfrauen mangelt, die den Ansprüchen der strengen Moralhüterin Lady Billows genügen würden. Diese Lady erinnert ein wenig an Dürrenmatts "Alte Dame", zumal auch Benjamin Brittens Oper (nach einer Erzählung von Guy de Maupassant) in einem biederen und kleinkarierten Dorfleben angesiedelt ist. Albert also soll den Maikönig geben. Alkoholisiert verschwindet er jedoch - und taucht überraschend wieder auf, als bereits allgemeines Wehklagen über seinen vermeintlichen Tod herrscht. Was er inzwischen erlebt hat, hat ihn erwachsen werden lassen. Am Schluss zeigt er seinen Mitbewohnern den blanken Hintern. Am Staatstheater Oldenburg hatte die heitere (und selten gespielte) Oper - musikalisch in vielen Teilen aus Parodien diverser Musikepochen und -stilen zusammengesetzt - jetzt Premiere. Erfolgreich! "Regisseurin Lydia Steier und ihre Ausstatterinnen (…) ist eine punktgenaue Umsetzung gelungen, gleichermaßen vergnüglich und doch tiefgründig", schreibt die Kreiszeitung. "Insgesamt begeisterte die Aufführung mit einer gesanglich und darstellerisch geschlossenen Ensembleleistung, die dem Witz und dem Charakter des Werkes mehr als gerecht wurde", berichtet der "opernfreund". Spannend: Das kammermusikalisch besetzte Orchester saß nicht im Graben, sondern im Rang. Foto: Hans Jörg Michel

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