Das Theater Osnabrück begibt sich auf Spurensuche im Namen des Titelhelden. „Grime“ sei das Wort für Schmutz und Ruß und damit dämonisch besetzt, ein Zeichen aus der Hölle“, so lesen wir es im Programmheft zu Benjamin Brittens Oper. Der Vorname Peter wiederum deute auf die biblische Herkunft. „Peter Grimes – ein Name mit Symbolcharakter“. Britten hatte lebenslang einen engen Bezug zum Meer; in „Peter Grimes“ spielt es eine wichtige Rolle, was sich auch musikalisch bemerkbar macht. In Osnabrück ist das düstere Werk über den Fischer Peter Grimes, der sich immer weiter in die Isolation begibt und die Menschenmenge gegen sich aufbringt, „phänomenal“ umgesetzt, wie die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) berichtet. Eine Figur, die zunächst eher unsympathisch sei, die er aber zumindest nicht ganz verstehe, zu zeigen, zu ergründen und ihr dann auch eine Sympathie entgegenzubringen, mache ihm am meisten Spaß, erklärt Jakob Peters-Messer im youtube-Interview. Das Stück sei eine zeitlose Parabel. Das Gefühl, ausgegrenzt zu sein, sei ein universelles. Und das spiegele sich in der Oper wider. Der Chor ist fast durchgehend präsent, sagt der Musikalische Leiter Andreas Hotz. „Eine tragende Rolle kommt schließlich dem Chor zu“, bestätigt die NOZ. „Darauf haben Chorchef Sierd Quarré sowie Kapellmeister An-Hoon Song den Opern- und den Extrachor des Theaters perfekt vorbereitet. Und so erlebt man Menschen, die einerseits in derbem Volkston feiern, andererseits zum brutalen Mob mutieren.“ Das Foto (Stephan Glagla) zeigt James Edgar Knight als Peter Grimes , Rhys Jenkins als Balstrode und den Chor des Theaters Osnabrück.