"Die Perlenfischer" in Plauen

George Bizet selbst erlebte den Erfolg seiner „Perlenfischer“ nicht mehr, der sich erst posthum einstellte. Erzählt wird die Geschichte einer Freundschaft zweier Männer, die die gleiche Frau lieben, dieser Liebe aber gemeinsam abgeschworen haben, um ihre Freundschaft nicht zu zerstören. Erzählt wird auch von der Liebe zwischen einem der beiden, Nadir, und eben jener Frau Leila, die wiederum – als jungfräuliche Tempelpriesterin – Entsagung geschworen hat. Als offenbar wird, dass beide ihre Liebe dennoch leben, sollen sie hingerichtet werden. Aber Nadirs Freund Zurga überwindet schließlich seine Eifersucht, verhilft den beiden zur Flucht. In Plauen spielt man derzeit in Ausweichspielstätten – dennoch sind diese „Perlenfischer“ offenbar sehr gut gelungen. „Die immer wieder von lautstarkem Szenenbeifall unterbrochene Plauener Premiere (…) wurde zur Liebeserklärung des Publikums an ‚sein‘ Theater“, berichtet die neue musikzeitung (nmz). Eine Hauptrolle kommt dem Chor zu, der seine Aufgabe laut Rezensenten hervorragend meistert. „Die Klangfülle, mit der die Chorleiter Friedemann Schulz und Torsten Petzold ihre Ensembles gewähren lassen, verpasst Bizets Exotismen erst einen sehr extrovertierten Kick, der sich später umso schlanker auflichtet“, schreibt die nmz. Die Freie Presse urteilt: „Der durch Mitglieder des Extrachors und der Singakademie Plauen verstärkte Opernchor, der den eigentlichen Haupthelden der Oper, die Schar der Perlenfischer, zu verkörpern hat, stellt eine packende Massenszene nach der anderen hin. Man bewegt sich auch musikalisch auf hohem Niveau, weiß große melodische Bögen zu spannen und alle aufgegebenen Höhen zu meistern.“ Das Fazit der nmz ist auch ein kulturpolitisches: „Der Saal dankt mit Riesenbeifall für einen satten Abend mit Emotionen und Endzeitstimmung. Das ist auch ein Bekenntnis: Dieses Theater wird in der Region gebraucht.“ Foto: Peter Awtukowitsch

Zur Premierenübersicht