"Die Perlenfischer" in Gießen

Neben Georges Bizets „Carmen“ führte seine zuvor komponierte Oper „Die Perlenfischer“ immer eine Art Schattendasein – obwohl sie bei der Uraufführung 1863 im Pariser „Théâtre Lyrique“ und den sich anschließenden Vorstellungen zumindest auf der Seite des Publikums einen großen Erfolg erlebte. Erzählt wird die Geschichte zweier Freunde, die sich – um ihre Freundschaft nicht zu gefährden – schwören, von der Frau, die beide lieben, abzulassen. Jahre später begegnen sie sich wieder. Einer der beiden, Nadir, erkennt in der Priesterin Leyla die einstmals Geliebte und nähert sich ihr. Da Leyla ihrerseits ihrem Schwur, einzig und allein für den Segen der Perlenfischer zu beten, nicht treu bleibt, scheint es zur Katastrophe zu kommen. Sie können jedoch mit Hilfe Zurgas, des anderen Freundes, fliehen. Dieser bleibt zurück – Ende offen. Am Theater Gießen fand eine halbszenische Aufführung der „Perlenfischer“ statt, die musikalisch eindeutig überzeugte. „Unter dem umsichtigen Dirigat Schüllers, der großen Wert auf die emotionalen Momente der Musik legt, wird sowohl kraftvoll als auch mit Feingefühl, vor allem aber sehr theaterwirksam mit Zuspitzung auf die dramatischen Höhepunkte hin musiziert“, schreibt der Gießener Anzeiger. Und: „Zu den Glanzleistungen der Aufführung zählen die Auftritte des Opern- und Extrachores (Einstudierung: Moritz Laurer), der eine breite Palette an Affekten vom frommen Priestergesang bis zur tobenden Menschenmenge darzustellen hat und diese Aufgabe in Bestform erfüllt.“ Auf ioco lesen wir: „Der Chor, geleitet von Moritz Laurer, ist musikalisch bestens vorbereitet. Der Chorgesang hat in dieser Oper eine sehr wichtige Rolle.“ Foto: Daniel Regel

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