Der Komponist Peter Eötvös hat sich bereits in seiner Oper „Die Tragödie des Teufels“ mit der Geschichte der Genesis und deren Themen beschäftigt. Seine Oper „Paradise Reloaded (Lilith)“ stellt nun die Figur der Lilith, Adams erster Frau, in den Mittelpunkt. Ebenso wie der gefallene Engel Lucifer wurde Lilith verstoßen – aus dem Paradies, weil sie den männlichen Herrschaftsanspruch nicht akzeptieren wollte. Nun beginnt Spiel um Macht und Einfluss. Lucifer zeigt die Zukunft der Menschheit auf, um zu beweisen, dass diese ein missratenes Experiment Gottes sei. Jeder und jede der vier Protagonisten (Lucifer, Lilith, Adam und Eva), so scheint es, verfolgt hier unterschiedliche Interessen. In Bielefeld inszenierte Wolfgang Nägele Eötvös‘ 2013 uraufgeführtes Werk. „Wolfgang Nägele hat eine kluge Inszenierung erarbeitet... Er ließ die Leere des Bühnenraums für sich sprechen und durchbrach sie mit elementarer Wucht“, schreibt die Neue Westfälische. „Das Stück (…) eröffnet ungewöhnliche Musiktheaterperspektiven von großem Reiz“, kommentiert das Westfalen Blatt. Und: „Die Bielefelder Inszenierung liefert mit vereinten Kräften ein theatrales Spektakel par excellence rund um die Schöpfungs- und Weltgeschichte.“ Ebenso positiv wie die Kritiker reagierte das Publikum – mit standing ovations. Und die Neue Westfälische bilanziert: „Eine Sternstunde des Bielefelder Theaters.“ Foto: Bettina Stöß