"Owen Wingrave" in Lübeck

Benjamin Brittens Oper wurde 1971 uraufgeführt. Der Komponist, der 1939 England wegen des herannahenden Krieges verließ, 1942 jedoch zurückkehrte und sich als Pazifist registrieren ließ, macht Krieg, Gehorsam und Auflehnung zum Thema seines Werks. Es geht um den Sohn einer traditionsreichen Offiziersfamilie, der seine militärische Ausbildung abbricht – gegen den Widerstand seiner Familie. Er wird enterbt, seine Verlobte wendet sich von ihm ab, aber Owen Wingrave bleibt bei seiner Haltung. Regisseur Stephen Lawless werde in seiner Inszenierung einen Fokus auf die Geschichte des persönlichen Widerstands und die Verarbeitung der Traumata der Vergangenheit setzen, kündigt das Theater Lübeck an. „Welch ein souveräner Auftakt der neuen Lübecker Opernsaison – nicht mit einem Repertoire-Knüller, sondern mit einer Rarität aus neuerer Zeit“, lesen wir auf hl-live.Lawless führt das Lübecker Ensemble klar, ohne falschen Drücker und lässt es seine stimmlichen Qualitäten zeigen“, lautet das begeisterte Urteil des Rezensenten. „Ein vielversprechender Auftakt“, berichten auch die Lübecker Nachrichten. Und: „Satte Harmonien, dissonante Blitze, symbolhaft eingesetzte Soloinstrumente, stampfende Rhythmen bei reichhaltigem Schlagwerk wurden von den Lübecker Philharmonikern unter Stefan Vladar so perfekt dargeboten, dass sich das Publikum schon zu Beginn des zweiten Aktes mit Bravorufen bedankte.“ Am Schluss gab es dann noch Standing Ovations. Das Foto (Jochen Quast) zeigt Johan Hyunbong Choi als Owen Wingrave und Gerard Quinn als Spencer Coyle.

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