Die gallische Priesterin Norma führt ein Doppelleben: Als Geliebte des feindlichen römischen Prokonsuls Pollione hat sie mit diesem in aller Heimlichkeit zwei Kinder. Deshalb möchte sie den Krieg zwischen Galliern und Römern vermeiden. Als sie aber von der Liebesbeziehung Polliones mit einer anderen Priesterin erfährt, erwacht ihre Wut und Rachsucht. Hin- und hergerissen zwischen diesen Gefühlen und ihrer Mutterliebe gibt sie schließlich das Signal zum Kampf – präsentiert sich selbst aber als Opfergabe, um die Götter günstig zu stimmen. Pollione geht schließlich mit Norma in den Tod. Das Hamburger Publikum konnte noch kurz vor der Theaterschließung die Premiere von Bellinis Oper erleben. Viele Buhs gab es für die Regisseurin Yona Kim. Auch die Kritiker sind nicht alle einverstanden mit der Inszenierung. Die neue musikzeitung allerding schreibt von „einer Aufführung, die sich am Ende psychologisch ungemein fokussierte und unter die Haut ging“. Kim beziehe durchaus nicht einseitig Stellung gegen die römischen Besatzer. Und sie schreibt: „Hinreißend musiziert ist das alles mit dem Philharmonischen Staatsorchester unter der Leitung von Matteo Beltrami.“ Das Foto (Hans Jörg Michel) zeigt Liang Li als Oroveso und den Chor der Hamburgischen Staatsoper.