Neue Diskussion zur Theaterfinanzierung in Mecklenburg-Vorpommern

Nach vielen konfliktreichen Jahren und teils horrorreifen Plänen zu Theaterfusionen oder -schließungen in Mecklenburg-Vorpommern, war im Jahr 2018 ein Theaterpakt geschlossen worden, der unter anderem eine jährliche Erhöhung der Zuschüsse von 2,5 Prozent vorsah. Das ist für viele Theater, die die hohen Energiekosten und andere Kostensteigerungen stemmen müssen, zu wenig. Das Land, so erklärte die Ministerin für Wissenschaft und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern Bettina Martin (SPD), werde am Theaterpakt festhalten. Gleichzeitig betonte sie, dass die Häuser darüber hinaus weitere Kostensteigerungen zunächst selbst tragen müssten. In Notfällen werde das Land aushelfen. Das reicht nicht, findet die CDU, die im Landtag in der Opposition sitzt. Katy Hoffmeister, kulturpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, sagte: „Wann immer Ministerin Martin Geld braucht, scheint sie in erster Linie diejenigen im Blick zu haben, deren Interessen sie in der Landesregierung eigentlich vertreten sollte.“ Dass die Theater im Land in nennenswerter Größenordnung Rücklagen gebildet hätten, bezweifle sie nachdrücklich. Und selbst wenn es so sein sollte, dann seien diese Rücklagen die Basis für wichtige Investitionen. „Für die Kostensteigerungen können die Theater nichts, vermeintliche Theaterrücklagen aus dem Ministerium heraus zur Verfügungsmasse zu erklären, ist reichlich unverschämt“, so Hoffmeister. Sie will nun bei den Theatern die Bedarfe abfragen und gleichzeitig in Erfahrung bringen, ob es wirklich nennenswerte Rücklagen gibt, auf die sich nach Belieben zugreifen lässt. „Sollte sich Frau Martins Forderung als Luftbuchung herausstellen, wird im Herbst im Rahmen der Haushaltsberatung genug Gelegenheit bestehen, um finanziell nachzusteuern.“