16.03.2011 | Der Dirigent Yakov Kreizberg ist im Alter von nur 51 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. Kreizberg gehörte zu den führenden Dirigenten seiner Generation. Neben vielen anderen Positionen hatte er von 1994 bis 2001 den Posten des Generalmusikdirektors an der Komischen Oper Berlin inne. Dort wie überall, wo er dirigierte, überzeugte er vor allem durch seine Ernsthaftigkeit und Authentizität als Musiker. Neben seinen vielen Engagements bei Profi-Orchestern engagierte sich Yakov Kreizberg engagiert und überzeugt für den Orchester-Nachwuchs.
In Leningrad geboren, ging Kreizberg mit 16 Jahren in die USA und lernte dort unter anderem bei Leonoard Bernstein. In den USA erregte der junge Dirigent schnell Aufsehen und gewann unter anderem den Eugène-Ormandy-Preis der Universität Michigan und den ersten Preis beim Leopold-Stokowski-Wettbewerb in New York. Ab 1985 dirigierte er zunehmend in Europa. Vor seinem Engagement in Berlin war er von 1988 bis 1994 Generalmusikdirektor der Niederrheinischen Sinfoniker an der Oper Krefeld-Mönchengladbach. Zuletzt war Kreizberg Chefdirigent des Nederlands Philharmonisch Orkest und des Nederlands Kamerorkest, sowie erster Gastdirigent der Wiener Symphoniker. Die Komische Oper Berlin würdigte in einem Nachruf unter anderem Kreizbergs "ausgeprägt individuelles künstlerisches Profil und sein großes Engagement für die Orchestererziehung". Unter anderem dirigierte er mehrfach das Jeunesses Musicales World Orchestra und hatte für die Jeunesses Musicales Deutschland über acht Jahre in Folge die musikalische Leitung der Jungen Oper Schloss Weikersheim inne. Yakov Kreizberg, so schreibt die Komische Oper Berlin, habe "viel dazu beigetragen, das Orchester der Komischen Oper Berlin zu dem international geschätzten Klangkörper zu entwickeln, der es nach wie vor ist." Sein Tod von Yakov Kreizberg hinterlässt - viel zu früh - eine schmerzliche Lücke in der Musikwelt. (Foto: Marco Borggrefe)