Gerade noch hatte er Gerüchte um seinen vorzeitigen Abgang dementiert. Nun geht er doch: Toshiyuki Kamioka, Wuppertals Opernintendant und GMD in Personalunion, wird das Haus zum Ende der Spielzeit 2015/2016 verlassen. Sein Vertrag lief eigentlich bis zum Jahr 2019. Nun verliert die ohnehin vom Sparzwang arg gebeutelte Stadt ihre Theaterspitze und muss sich nach einem Nachfolger umsehen, der ein von Kamiokas Walten stark geprägtes Haus übernehmen wird. Der gebürtige Japaner hatte - auch aufgrund der Sparvorgaben der Stadt - das gesamte feste Opernensemble entlassen und einen Stagione-Betrieb eingerichtet. Dafür hatte er viel Kritik geerntet.
Kamioka war erst zwei Jahre in der Doppelfunktion an den Wuppertaler Bühnen. Zuvor hatte er bereits zehn Jahre lang das Orchester geleitet. Sein vorzeitiger Rückzug (er wird in Japan die Leitung eines Sinfonieorchesters übernehmen) erklärt sich auch aus einem Dissens zwischen ihm und dem Wuppertaler Oberbürgermeister. Der Dirigent wollte jährlich für acht Wochen in seiner Heimat arbeiten. Eine solch lange Abwesenheit hielt OB Peter Jung für unvereinbar mit Kamiokas Pflichten in Wuppertal. Foto: Antje Zeis-Loi