Theaterverantwortliche aus Potsdam schreiben an Dorgerloh

01.02.2014 | Der Intendant des Hans Otto Theaters in Potsdam, Tobias Wellemeyer, sowie der Geschäftsführende Direktor Volkmar Raback, die Chefdramaturgin Ute Scharfenberg und Heike Arlt, Vorsitzende des Betriebsrats, haben gemeinsam einen Brief an den Kultusminister von Sachsen-Anhalt, Stephan Dorgerloh geschrieben. Mit deutlichen und scharfen Worten reagieren die Theaterschaffenden damit auf ein Interview mit dem Minister in der Mitteldeutschen Zeitung, in welchem dieser von seinem Plan spricht, Bespielungen für die Dessauer Tanzbühne unter anderem in Potsdam einkaufen zu wollen. Die Ballettsparte in Dessaus soll nach den Plänen des Ministeriums ab 2016 eingespart werden.

"Wir erinnern uns an keine Absprachen", heißt es in dem Brief zur Ankündigung Dorgerlohs. Und weiter: "Wie können Sie glauben, dass unsere Potsdamer Künstlerinnen und Künstler auf einer Bühne spielen, deren Ensemble Sie ausgelöscht haben? Wir spielen in keinem toten Haus… Wir lassen uns nicht in die Machenschaften Ihrer verheerenden Politik hineinziehen." Im Anschluss fordern die Unterzeichner den Minister auf, "die Zerstörung der großen Dessauer Spieltradition zu stoppen". Dies wird im Folgenden argumentiert. Schließlich heißt: "Haben Sie Mut zu den ‚Investitionen in die Zukunft‘, die Ihre Partei fordert. Stehen Sie dazu!" Die Unterzeichnenden unterstützten den Protest der Kollegen und der Öffentlichkeit in Sachsen-Anhalt gegen die hermetische Handlungsweise und die zerstörerischen kulturpolitischen Entscheidungen, so die vier Briefschreiber aus Potsdam. Der komplette Wortlaut des Schreibens ist auf der Webseite des Landesverbands Ost des Deutschen Bühnenvereins nachzulesen.