Spartenabbau am Anhaltischen Theater ab 2016

Spartenabbau am Anhaltischen Theater ab 2016

24.01.2014 | Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh hat sich zum Entwurf für den Theatervertrag zwischen dem Land und der Stadt Dessau-Roßlau zu Wort gemeldet. Der Vertrag sieht vor, dass ab dem Jahr 2016 die Sparten Ballett und Schauspiel geschlossen werden. Wie schon bekannt, gibt es massive Kürzungspläne für die Theater in Sachsen-Anhalt. Für das Anhaltische Theater Dessau-Roßlau sollen ab dem Jahr 2014 statt wie bisher 8,1 Millionen nur noch 5,5 Millionen Euro fließen. Für Gastvorstellungen in den ab 2016 abgeschafften Sparten Tanz und Theater soll Geld eingeplant sein, erklärte Dorgerloh.

Deutlichen Widerspruch gab es vom Deutschen Kulturrat, der das Anhaltische Theater schon im November 2013 auf seine "Rote Liste der bedrohten Kultureinrichtungen" gesetzt hatte. Die Empfehlung des Kulturkonvents Sachsen-Anhalt hatte gelautet, den Theatern bis zum Jahr 2019 Zeit zu geben, um notwendige Strukturentscheidungen selbst treffen zu können. "Es ist sehr bedauerlich, dass die Politik dem Theater in Dessau nun nicht die erforderliche Zeit für vernünftige Anpassungsmaßnahmen einräumen will. Die Schließung von Theatersparten, wie jetzt in Dessau vorgesehen, löst die strukturellen, durch den demografischen Wandel hervorgerufenen, Probleme nicht", erklärte Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats. Andrè Bücker, Generalintendant des Theaters in Dessau, sagte nach einer Meldung des MDR, über den Abbau von Sparten entscheid der Dessauer Stadtrat "und niemand anders". Die ebenfalls von Kürzungen bedrohten Bühnen der Stadt Halle sollen alle Sparten behalten. Foto: Noch tanzen sie, hier in der Dessauer "Cinderella" (Foto: Claudia Heysel).