Seehofer und Reiter: Kein neuer Konzertsaal für die Stadt München

Wenn es nach Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer geht, sind die Pläne für einen neuen Konzertsaal in der Landeshauptstadt vom Tisch. Schon seit Jahren wird über einen weiteren Konzertsaal in München diskutiert und gestritten. Nun gaben die beiden Spitzenpolitiker bekannt, dass die schon existierende Philharmonie am Gasteig saniert werden soll. Das gleiche gilt für die Räumlichkeiten im Herkulessaal der Residenz. Der bayerische Landtag und der Münchner Stadtrat müssen den Plänen allerdings noch zustimmen. Vorgesehen ist kein Abriss des Gasteigs, sondern ein kompletter Umbau, der von Stadt und Freistaat gemeinsam finanziert werden soll. Ziel des Umbaus ist die Verbesserung der derzeitigen akustischen Situation des Saals. Baubeginn soll das Jahr 2020 sein. Die angegebene Bauzeit von 2 Jahren klingt ehrgeizig; wie diese Zeit überbrückt werden soll, geht aus der Meldung der Stadt München nicht hervor. Ulrich Wilhelm, Intendant des Bayerischen Rundfunks und engagierter Fürsprecher für einen neuen Konzertsaal, äußerte sich kritisch. Diese Entscheidung sei ein schwerer Schlag für die weltweit berühmte Orchesterkultur Bayerns und eine folgenschwere Entscheidung. „Wir haben schon heute zu wenig Kapazität für große Orchestermusik in München, die Umbauzeit wird eine zusätzliche Lücke ins Konzertleben reißen (…). Ich bin sehr enttäuscht über dieses Ergebnis einer zehnjährigen intensiven Debatte“, so Wilhelm. Foto: Gasteig München GmbH / Barbara Stenzel