15.11.2013 | Scheinbar unterschiedliche Töne kommen derzeit aus Sachsen-Anhalt, insbesondere von Kultusminister Stephan Dorgerloh. In einer Pressemeldung seines Hauses vom 14. November hebt der Minister "die Bedeutung der Theater für die Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt" hervor, betont dabei gleichzeitig die Notwendigkeit, "die Strukturen so zu gestalten, dass die Theater langfristig Bestand haben können". Er spricht von der geplanten Beteiligung des Landes an zukünftigen Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst und einer Dynamisierung in den Theater- und Orchesterverträgen.
Außerdem erklärt er sein Vorhaben, Haustarifverträge bis 2018 "so weit wie möglich" abzubauen. Der Minister zeigt sich überzeugt, "dass es auch für Halle, Dessau-Roßlau und Eisleben Lösungen geben werde, die anspruchsvolles Theater in der Region ermöglichen". Dabei sei ihm bewusst, dass der Umgestaltungsprozess mit "Mühen, Schmerzen und nicht leichten Entscheidungen" verbunden sei. Ummäntelt wird mit der Meldung die Botschaft, dass es - wenn es nach dem Minister geht - bei den geplanten einschneidenden Kürzungen im Theaterbereich von 36 Millionen auf 30 Millionen Euro bleibt. In der Landtagsdiskussion des gleichen Tages kam der Minister laut einem Bericht des MDR deutlicher zur Sache. Hier gab es offenbar einen heftigen Streit zwischen Regierung und Opposition. Während die Linke eine Aussetzung der geplanten Kürzungen forderte, griff Dorgerloh die Theater scharf an und rechnete vor, was ein "Musiker" (gemeint waren wohl Orchestermusiker) in Halle durchschnittlich koste. Er mahnte an, dass bestimmte Ziele bei den Besucherzahlen in Dessau und Halle nicht erreicht worden seien. Währenddessen hält der lautstarke Protest von Theatermitarbeitern wie -freunden im Land an. Vor der Landtagssitzung gab es wiederum eine Protestaktion gegen die Kürzungen.