Endlich wieder einmal Aufregung in Bayreuth: Die Festspielleitung hat bekannt gegeben, dass der als Regisseur für den "Parsifal" im Jahr 2016 vorgesehene Jonathan Meese diesen Job nun doch nicht machen wird. Das Konzept Meeses sei nicht finanzierbar, heißt es von Seiten der Geschäftsführung der Bayreuther Festspiele. Der als "Skandal-Künstler" bekannte Meese ließ mit seiner Antwort nicht lange auf sich warten und übte scharfe Kritik an den Verantwortlichen. Es gehe in Bayreuth schon lange nicht mehr um Kunst, sondern um Macht und um den Kampf gegen die sinkende Relevanz", erklärte der 44-Jährige. Die Gründe für den Rauswurf hält er für vorgeschoben. Die Mehrkosten habe er selbst tragen wollen.
Jonathan Meese, in Tokio geborener Sohn einer Deutschen und eines Walisers, macht seit Ende der 90er-Jahre mit Installationen, Performances und Aktionen auf sich aufmerksam und nahm an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen teil. Das "enfant terrible" der Kunstszene beschäftigt sich seit 2004 auch mit dem Theater-Metier. Wer nun den "Parsifal" inszenieren soll, wurde noch nicht bekannt.