Berlins neuer Kulturstaatssekretär Tim Renner hat gefordert, Opern im Internet gratis zu übertragen. Diese Forderung hat Kulturrats-Geschäftsführer Olaf Zimmermann im Interview mit Deutschlandradio Kultur als kontraproduktiv bezeichnet. "Es wird so getan, als könnte man alles kostenlos ins Netz stellen und als würde es so etwas wie eine Grundverpflichtung geben", erklärte Zimmermann. Man müsse mit dem Thema verantwortungs- voller umgehen und erst einmal die Rechte klären. Wenn Kunst digitalisiert und ins Netz gestellt werde, müsse es für die Künstler eine angemessene Vergütung geben.
Das sei die Grundlage, auf der die Künstler überlebten. "Wenn wir das nicht klären, wie (...) digitalisierte Kulturgüter nachher im Netz angeboten werden und dass die Künstler eine angemessene Vergütung dafür bekommen, dann werden die keine Kunst mehr machen können." Renners Vorschlag sei zu kurz gegriffen: "Ich hätte mir gewünscht, er hätte ein bisschen mehr auch die Situation der Künstler im Blick gehabt", so Zimmermann.