20.01.2014 | Unter der Überschrift "Träger der Theater und Orchester in den östlichen Landesteilen arbeiten mit dem Land zusammen" hat das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern eine Meldung veröffentlicht, in der es um die "Weiterentwicklung der Theater- und Orchesterstrukturen" geht. Das Ministerium, der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, der Landkreis Vorpommern-Rügen, die Städte Greifswald, Neubrandenburg, Neustrelitz und Stralsund hätten eine Vereinbarung geschlossen, heißt es. Keine Erwähnung findet, dass die Landesmittel für die Theater in Mecklenburg-Vorpommern seit 1994 gedeckelt sind.
Dass die Theater nur durch den Abschluss von Haustarifverträgen und durch drastische Personaleinsparungen bis heute überleben konnten, wird ebenfalls nicht mitgeteilt. Die "Weiterentwicklung" des Ministeriums kann also nur eine Reduzierung der kulturellen Versorgung bedeuten. In der Meldung des Ministeriums heißt es weiter, in der genannten Vereinbarung sei geregelt, "dass die Theater und Orchester in den östlichen Landesteilen nicht benachteiligt werden dürfen, sollten im westlichen Landesteil Strukturveränderungen unterbleiben. Die Landesregierung ist unter der Maßgabe, dass tragfähige Strukturveränderungen erreicht werden, bereit, eine Beteiligung an Umstrukturierungskosten und Investitionen sowie eine Landesbeteiligung und ein Dynamisierungsmodell für die Zuschüsse ab 2020 in die Entscheidungsfindung einzubeziehen." Was das Ministerium dabei verschweigt: 35,8 Millionen Euro Landesmittel werden in Zukunft nicht mehr durch den Kommunalen Finanzausgleich, sondern durch das Kultusministerium direkt verteilt. Zirka 10 Prozent kann der Kultusminister an Bedingungen knüpfen und den Theatern auferlegen. Wer sich dem Reformwillen des Ministers nicht beugt, wird "bestraft" und bekommt weniger Geld. Einen ausführlichen Bericht über die Situation im Land Mecklenburg-Vorpommern von Sylke Urbanek lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Zeitschrift "Oper & Tanz".