07.03.2014 | Die Schlagzeilen rund um die fristlose Kündigung des Ex-Designierten Intendanten der Dresdner Semperoper Serge Dorny reißen nicht ab. Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass die Sächsische Kunstministerin Sabine von Schorlemer den Franzosen, der bereits vor dem geplanten Amtsantritt zur kommenden Spielzeit im Haus planerisch schaltete und waltete, mit sofortiger Wirkung gefeuert hatte. Gegenseitige - auch in der Öffentlichkeit geäußerte - Beschuldigungen folgten. Entgegen seinen Zusagen habe Dorny kein Klima des gedeihlichen und vertrauensvollen Miteinanders etablieren können", erklärte die Ministerin.
Vorhandenes und entgegengebrachtes Vertrauen habe er in kürzester Zeit verspielt. In den vergangenen Monaten seiner Tätigkeit sei deutlich geworden, "dass Herr Dorny nicht bereit war, sich auf die vorliegenden Bedingungen einzulassen und die Entscheidungsprozesse an einem großen Repertoiretheater zu akzeptieren." Dorny konterte in einem offenen Brief: "Erst nach meiner Nominierung und während der beginnenden Arbeit und der Vorbereitung auf die kommenden Spielzeiten musste ich entdecken , dass verschiedene entscheidungstragende Kompetenzen, die laut Vertragsstatus im Bereich des Intendanten liegen, ebenfalls auf die Position des Chefdirigenten entfielen, was in der Konsequenz und im Extremfall zu einem kompletten Stillstand der zu fällenden Entscheidungen führen könnte." Hintergrund ist der Kompetenz- (und Macht-)kampf zwischen Semperopernintendant und dem Chef der Staatskapelle Christian Thielemann. Nun wurde bekannt, dass Dorny gegen die fristlose Kündigung klagt. Medienberichten zufolge will er keine Weiterbeschäftigung, sondern einen Vergleich. Alles andere wäre angesichts des Dresdner Opernkriegs auch undenkbar. Foto: Matthias Creutziger