Die Kritikerumfrage des Magazins "Opernwelt" wird alljährlich mit Spannung erwartet. 50 renommierte Opernkritiker werden dort nach ihrer Einschätzung der zurückliegenden Saison und nach besonderen Höhepunkten befragt. In diesem Jahr ist die Bayerische Staatsoper der Top-Gewinner. Sie wurde nicht nur zum "Opernhaus des Jahres" gekürt; der neue Münchner GMD Kirill Petrenko ist außerdem "Dirigent des Jahres", das Bayerische Staatsorchester "Orchester des Jahres" und die Münchner Inszenierung von Bernd Alois Zimmermanns "Die Soldaten" ist nach Meinung der Kritiker "Aufführung des Jahres".
Immerhin: Der "Regisseur des Jahres" kommt nicht aus München. Romeo Castellucci darf sich über diesen Titel freuen, den er seiner Inszenierung von Glucks "Orpheus und Eurydike" in Wien und Brüssel verdankt. "Chor des Jahres" ist 2014 der Chor des Nationaltheaters Mannheim. Diesem wiederum kam eine zentrale Rolle in dem Stück zu, das zur "Uraufführung des Jahres" nominiert wurde: "Böse Geister" von Adriana Hölszky. Und es gibt auch ein "Ärgernis des Jahres". Nicht weiter verwunderlich ist es, dass die Kritiker hier mehrheitlich für die Dresdner Affäre um den designierten, aber gar nicht erst angetretenen Intendanten Serge Dorny gestimmt haben. Das Foto (Hans-Jörg Michel) zeigt den Mannheimer Opernchor bei der Aufführung der "Carmina burana".