Kölner Opernintendant droht mit seinem Rücktritt

Kölner Opernintendant droht mit seinem Rücktritt

19.01.2011 | Drei Jahre lang soll das Kölner Opernhaus grundsaniert werden. Über die Frage, wohin der Spielbetrieb ausgelagert werden soll, gibt es nun heftigen Streit in der Stadt. Der Kölner SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Börschel schlägt vor, die Bonner Oper als Ausweichort einzusetzen. Der Intendant der Kölner Oper, Uwe-Eric Laufenberg, bezeichnet diese Idee als abwegig und "bar jeder Realität". In einer Erklärung, die vom "Kölner Stadt-Anzeiger" veröffentlicht wurde, droht er indirekt mit seinem Rücktritt.

"Weiß Herr Börschel, was er sagt? Weiß Herr Börschel, was er macht? Hat er für 2012 schon einen neuen Opernintendanten? Wenn er so weitermacht, wird er einen brauchen", heißt es in der Erklärung, in der er sich auch gegen den ebenfalls im Raum stehenden Vorschlag wendet, in Vogelsang, einem linksrheinischen Stadtteil im Kölner Westen, eine Mehrzweckhalle als festen Interimsstandort zu errichten. Dort werde es weder Bühnenturm noch Schnürboden oder Orchestergraben geben. Das sei nicht akzeptabel. Die Bonner Oper hingegen könne nur etwa 40 bis 60 Tage im Jahr Spielkapazität anbieten. "Wie soll das Kölner Opernensemble bei Beibehaltung des Bonner Opernensembles in Bonn drei Jahre spielen?", fragt Laufenberg. Er plädiert stattdessen für die Nutzung des Musical Dome am Kölner Rheinufer. Unterstützt wird er dabei vom Kölner GMD Markus Stenz. In einer Erklärung der Stadt Köln hieß es hingegen, dass die Börschel-Vorschläge fundiert geprüft, bewertet und im Vergleich zu den bisherigen Lösungsalternativen dem Rat zur Beschlussfassung vorgelegt werden.